Fasnet: Strohhansel und Strohmann in Position gebracht / Rund 100 Besucher bei Eröffnung anwesend
Von Hans-Jürgen Kommert
Die Fasnet ist in Brigachtal zu einer ganz besonderen Tradition geworden. Begonnen wird aber, gegenüber anderen Fasnetzünften, erst am ersten Sonntag nach Dreikönig, mit dem Brunnenaufbau.
Brigachtal. Dann wird auf dem Dorfbrunnen in Klengen die Narrenfigur aufgebaut, die anzeigt, dass die fünfte Jahreszeit begonnen hat. Zur Freude von rund 100 Besuchern fand sich am Sonntag die Narrenschar unter viel Getöse der Trommlerinnen unter der Leitung von Anja Parsiegla und unter fröhlichem "Hoorig-Miau", das aus dem sonderbaren Transportfahrzeug des Vorstands herausschallte, am Narrenbrunnen ein.
Der Vorsitzende Jürgen Hässler stellte fest, dass alle da waren: Strohmänner, Strohhansel, die Große-, die Teenie- und die Mini-Garde, aber auch Schore-Hexen und der Bondelfleck. Glück und Besonnenheit wünsche er der versammelten Schar, "aber hiit, do lo mers kräftig krache", forderte er ein. Ein Lob schickte er in Richtung der Fahnennäher: Der Umzugsweg sei nun komplett mit gelb-grünen Fähnchen beflaggt.
Im Anschluss montierten seine Narrenräte unter Trommelwirbel die Figuren des Strohhansel und des Strohmannes auf den Brunnen, was nicht ganz ohne Probleme abging – doch dann war es geschafft.
Nun gab es nur noch eines: Die diesjährigen Anwärter wurden unter Eid genommen werden. Sie mussten mit "Hoorig Miau" geloben , dass sie dem Verein "mehr Liebe und Schaffenskraft" entgegenbringen als dem Partner. "Wenn nit, werdet ihr gi Nußbach verbannt – außer die Leonie, die muss gi Schwenningen, ihr Freund kommt aus Nußbach", drohte Hässler an. Nicht alle konnten anwesend sein, bei manchen war es der Beruf, bei anderen "de Finger".
Sabine Schleicher, Petra Holle, Tamara Springer, Jasmin Käfer, Leonie Roth, Sahra Isele, Benedikt Fleig, Lukas Fleig, Felix Hirt, Nico Obergfell, Hans Mayer sowie Ann-Katrin Turina sollten ihr Gelöbnis ablegen, schlussendlich müssen dies aber einige nachholen. Nach einer weiteren Trommlereinlage lud der Vorsitzende ein zu "Bier, Glühwein und Kesselwurscht – ich han nämlich Hunger und Durscht", reimte er.
Unerkannt hatte sich übrigens mit Erznärrin Lilo Günter eine hohe Vertreterin der Schwarzwälder Narrenvereinigung unters Publikum gemischt. Unter Tränen wird die Narrenfigur dann am Dienstagabend der Fastnacht vom Brunnen abgebaut werden und wieder an ihrem Platz verwahrt, wo sie ein Jahr warten muss, bis die fünfte Jahreszeit erneut beginnt.
