Der Verein LISO Tanzania aus Brigachtal bietet Kindern eine schulische Ausbildung. Foto: LISO Foto: Schwarzwälder-Bote

Waisenhaus: Verein LISO Tanzania stellt Projekt bei Adventbasar in Villingen vor / Christmas-Party mit Markt

Sie geben sechs Kindern in Afrika nicht nur ein Dach über dem Kopf, sondern mit der schulischen Ausbildung auch eine Perspektive: die Mitglieder des Vereins LISO Tanzania mit Sitz in Brigachtal. Sie stellen ihr Projekt bei einem Adventsbasar in Villingen vor.

Von Martina Zieglwalner

Brigachtal/VS-Villingen. Schmuck und Figuren aus Afrika, aber auch Informationen über das Waisenhaus und die Kinder präsentieren die Mitglieder an ihrem Stand beim vorweihnachtlichen Markt am Freitag, 20. November, von 16 bis 21 Uhr und am Samstag, 21. November, von 10 bis 18 Uhr in der Marie-Curie-Straße im Gewerbegebiet Vorderer Eckweg 4 in Villingen. Benjamin Zirnstein, der immer wieder vor Ort ist, hat seinen Chef so von den Zielen des Vereins begeistert, dass er ihm eine Plattform geben wollte, um sich einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Denn der dritte Adventsbasar lockt sicherlich wieder unzählige Besucher aus der Region an.

Reise nach Dareda als Start zur Hilfe

Gerade mal acht Jahre ist es her, dass die Initiatorinnen Katrin Schleicher und Andrea Schwemmer nach dem Studium in den Ort Dareda reisten, um die kleine Hilfsorganisation LISO Tanzania zu unterstützen. Zurück in Deutschland, wollten sie den Kindern weiter helfen und rührten bei Freunden die Werbetrommel für die Gründung des Vereins. Unter ihnen war auch Zirnstein, der den Aufbau des Projekts seither begleitet, das heute sechs Jungen und Mädchen eine Heimat im LISO-Watoto-Home gibt. Als der ursprüngliche Initiator den Ort Dareda verlassen habe, um ein neues Hilfsprojekt ins Leben zu rufen, sei der Verein aus Brigachtal eingesprungen, habe das Verwaltungsgebäude erworben und mit dem Umbau begonnen, erzählt Zirnstein. Gerade für Kinder sei die Not groß in dem ostafrikanischen Land, angesichts der Verbreitung von Aids gebe es eine hohe Sterblichkeitsrate, viele seien als Halb- oder Vollwaisen auf sich allein gestellt. In enger Zusammenarbeit mit Menschen aus dem Dorf kümmert sich der Verein um die Kinder. Der Ortvorsteher sucht besonders benachteiligte Jungen und Mädchen aus, deren Eltern tot sind oder sie nicht mehr versorgen können. Und vier Einheimische haben einen Arbeitsplatz im Waisenhaus gefunden, um den Haushalt zu organisieren und die Erziehung zu gewährleisten. Tagsüber besucht der Nachwuchs die Dorfschule. 30 000 Euro brauche der Verein jährlich, um das Projekt am Laufen zu halten, stellt Zirnstein fest.

Durch das Engagement der 50 Mitglieder und Spenden sei die Finanzierung gesichert. Und das Geld komme eins zu eins bei den Menschen an. Regelmäßig sind freiwillige Helfer aus der Region drei bis sechs Monate in Tanzania im Einsatz, die im Watoto-Home mitarbeiten, ob bei der Kinderbetreuung oder ganz praktisch auf dem Bau. Und zwei Mal im Jahr machen sich einige Mitglieder auf den Weg nach Afrika und bleiben einige Zeit im Waisenhaus. Zumeist mit weiteren Spenden im Gepäck, betont Zirnstein. "Mal geben mir Freunde Geld mit, dann hat ein Optiker eine Kiste mit Brillen gerichtet und im Geschäft steht noch ein Sparschwein", freut er sich über die Unterstützung. Nun hofft Zirnstein, beim Adventsbasar weitere Mitstreiter zu gewinnen und Paten für die Kinder zu finden, die monatlich 25 Euro zahlen, um das Waisenhaus noch ausbauen zu können.