Einer arbeitet, die anderen geben wohlmeinende Ratschläge: Ludwig Brugger erntet Lob für seine für seine Verputzarbeiten an der neuen, alten Hütte. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Bondelfleck werkeln für Auftritt bei 1250-Jahrfeier des Brigachtaler Ortsteils

Von Hans-Jürgen Kommert

Brigachtal. Der "Bondelfleck" aus Überauchen ist zumindest für Fastnachter in Brigachtal ein Begriff. Nun beteiligt sich die Gruppe auch an der 1250-Jahrfeier in Klengen – mit einer Hütte nach uraltem Vorbild.

"Etwa 1979 haben wir uns gegründet, auf eine Laune von vier Frauen", vertraute Ludwig Brugger unserer Zeitung an. Mittlerweile sind es bis zu 45 Leute, Jung und Alt, Männlein und Weiblein, die den Bondelfleck ausmachen – und sie treffen sich auch außerhalb der Fasnet, um miteinander etwas zu unternehmen.

Nun seien sie seitens der Verwaltung gefragt worden, ob sie bereit wären, beim Umzug zur 1250-Jahrfeier Klengens etwas beizutragen. Die "Urmark Klengen" wollen sie nun darstellen – mit einer Hütte, wie sie wohl Ende des siebten Jahrhunderts nach Christus üblich gewesen sei. Brugger hatte dazu im Internet recherchiert und war fündig geworden. Die Urmark – das seien neben Klengen auch Kirchdorf, Beckhofen, Grüningen, Herzogenweiler Rietheim, Marbach, Pfaffenweiler, Rietheim, Grunzhausen und eben auch Überauchen gewesen. "Wir sind aus Brigachtal, wir gehören dazu und wollen uns nicht ausnehmen", betonte Brugger und erntete die Zustimmung seiner Helfer.

Wenn die Hütte aus roh zugehauener Fichte und Tanne, Zweigen von Weide und Hasel, Stroh und Lehm fertig gestellt ist, soll sie auf einen Umzugswagen gehoben werden, der dann von einem Ochsen vom Untermühlbachhof in Peterzell gezogen wird. Neun Männer und Frauen werden in historischen Gewändern aus groben Leinen, die man in der Kleiderkammer Bräunlingen entleihen konnte, den Wagen begleiten, derzeit trainiert Markus Effinger eine Ziege darauf, sich an einem Seil führen zu lassen – "und ein Gockel ist auch dabei", verspricht Brugger.

"Zwei Wochen werden wir noch mindestens einplanen müssen"

Auch "Häuptling Chneinga" wird dabei sein, Bruggers Sohn Timo wird ihn verkörpern. Wolfgang Weißhaar, Meinrad Doser und Lukas Effinger sowie Waltraud Neininger, Gabi Doser sowie Beate Efinger begleiten den Ochsenkarren neben Ludwig Brugger und natürlich dem "Fahrzeugführer" Hans-Hartwig Lützow, der den Ochsen führt.

Seit einigen Wochen bereits bauen einige der genannten sowie Arnold Efinger, Martin Obergfell, Marc Brugger, Wolfgang Ritzmann, Gustav Neininger sowie Hermann Doser an der Hütte. "Zwei Wochen werden wir noch mindestens einplanen müssen", sind sich die an diesem Abend anwesenden Helfer einig – da zumeist nur an den Samstagen gearbeitet wird.

Was aber geschieht nach dem Umzug mit der selbst gebauten Hütte? Das sei noch nicht abschließend geklärt, doch "gegen eine großzügige Spende an eine noch zu bestimmende Einrichtung könnten wir uns alles vorstellen", schmunzelte Brugger – doch da könne man sich getrost an Hauptorganisatorin Verena Kruse von der Verwaltung wenden.