Brigachtals Neubürger, Einwohner und Vertreter des Helferkreises lernten sich beim "Tea and Talk" im Pfarrzentrum kennen. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Asylbewerber: Kennenlernen durch "Tea and Talk" / Samer Alkhalil spricht über Flucht

Von Jennifer Schwörer

Brigachtal. Bei Kaffee, Tee und Gebäck Gespräche führen, Kontakte knüpfen, sich kennenlernen. In ungezwungener Atmosphäre kamen Brigachtals Neubürger, die vor wenigen Tagen die neue Flüchtlingsunterkunft in der Hauptstraße, Ecke Rosengasse bezogen haben beim "Tea and Talk"-Nachmittag im Pfarrzentrum mit Brigachtals Einwohnern und Vertretern des Helferkreises in Kontakt.

"Wir freuen uns, dass ihr heute zu diesem Treffen gekommen seid", begrüßte Erhard Hoffmann vom Helferkreis Asyl die Anwesenden. Anschließend zeigten die Organisatoren einen kurzen Film, der die Gemeinde Brigachtal vorstellt.

"Ich bin gut angekommen und fühle mich schon jetzt sehr wohl hier", berichtet der 24-jährige Syrer Samer Alkhalil. Seit neun Monaten ist er in Deutschland, besucht seit zwei Monaten Deutschkurse und hat bereits einen Arbeitsplatz in Wolterdingen gefunden, den er täglich mit dem Fahrrad erreicht.

Als ältestem Sohn von insgesamt sieben Geschwistern drohte ihm in seiner Heimatstadt Hama der Einberufungsbefehl zum Militär. Um dem zu entkommen, machte er sich auf den Weg in ein neues Leben. Neun Monate verbrachte er erst in der Türkei, hatte auch dort die Chance zu arbeiten und etwas Geld zu verdienen und kam dann mit dem Boot nach Griechenland, um über Mazedonien, Serbien, Ungarn und Österreich nach Deutschland zu gelangen. Heute ist er dankbar, dass er hier ist und in Brigachtal Freunde findet.

Gunther Vogelbacher und Miriam Reichmann vom Helferkreis Asyl und weitere freiwillige Helfer begleiten Samer und auch die anderen insgesamt 17 Flüchtlinge aus Syrien und Eritrea, die nun in der Hauptstraße untergebracht sind. "Wir helfen eigentlich bei allen Fragen, die im Alltag so auftauchen", berichtet Gunther Vogelbacher. "Es ist wichtig, dass wir offen und positiv eingestellt sind und dass wir ihnen auch entgegenkommen", sagt Miriam Reichmann.