Herbert Hauser (von links), Hartmut Haas und Rita Butz sind enttäuscht vom Vorgehen der für den Bau der Flüchtlingsunterkunft zuständigen Behörden. Foto: Schwörer Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlingsunterkunft: Bürgerinitiative fühlt sich nicht erst genommen

Die Entscheidung, dass die Flüchtlingsunterkunft gebaut wird, ist im Oktober gefallen. Seither laufen die Arbeiten in der Alemannenstraße auf Hochtouren.

Brigachtal. Die Module wurden jetzt aufgestellt und zusammengebaut, als nächstes erfolgen die Dachabdichtungs- und Installationsarbeiten, wie Ortsbaumeister Alexander Tröndle nun erklärte. Die Fertigstellung des Gebäudes ist bereits für Ende Januar vorgesehen, somit könnten die Flüchtlinge im Februar einziehen. Die Außenanlage kann voraussichtlich je nach Wetterlage bis Ende April 2017 fertig gestellt werden.

Wie viele Flüchtlinge jetzt schließlich in der Alemannenstraße unterkommen, wird in den kommenden Wochen noch abgestimmt werden. Das für 20 Personen konzipierte Gebäude wird jedenfalls zunächst nicht ganz ausgelastet werden, die Gemeindeverwaltung rechnet mit bis zu acht Personen, die hier in der sogenannten Anschlussunterbringung Platz finden.

Für die "Bürgerinitiative Alemannenstraße", die das Bauvorhaben verhindern wollte, bedeutete die Ablehnung ihrer eingereichten Petition eine herbe Enttäuschung. Nicht nur, dass der Petition nicht stattgegeben wurde ärgert die BI, die inzwischen noch aus fünf aktiven Personen besteht, sondern sie fühlten sich von der Politik, den zuständigen Behörden und Institutionen benachteiligt.

"Wir Bürger werden doch gar nicht ernst genommen und nicht gehört", sagte Hartmut Haas, einer der BI-Sprecher. Nach wie vor seien die Mitglieder der Bürgerinitiative davon überzeugt, dass der Standort für ein Gebäude in dieser Größe völlig ungeeignet sei. Das Grundstück sei viel zu klein, der Untergrund ungeeignet. Bereits im ersten Gespräch mit der Gemeindeverwaltung, das im März stattfand habe die BI Alternativen vorschlagen, beispielsweise die Unterbringung der Flüchtlinge in einem Teil der Schule.

"Die Gemeindeverwaltung hat in Abstimmung mit dem Gemeinderat die möglichen Alternativen geprüft", sagte Bürgermeister Michael Schmitt nun auf Nachfrage. Aus baurechtlicher Sicht habe es keinerlei Einwände gegen den Bau der Flüchtlingsunterkunft in der Alemannenstraße gegeben. Auch der Gemeinderat sprach sich für den Standort aus.

"Wir als Gemeinde sind in der Pflicht, Unterbringungsmöglichkeiten zu schaffen", erklärte Michael Schmitt weiter. Denn die Flüchtlinge, die bereits hier sind, werden jetzt in Anschlussunterbringungen auf die Städte und Gemeinden verteilt.