Bereits über 1200 Unterschriften gegen "Bündelungvariante im Überschwemmungsgebiet der Kinzig" gesammelt

Haslach (red/lr). Nächste Runde in Sachen B 33-Umfahrung: Die "Interessengemeinschaft für die beste Umfahrung von Haslach" hat Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer einen Brief geschrieben.

In dem Brief heißt es, dass sie den Zeitpunkt bewusst gewählt hätten, da zwischenzeitlich die verschiedenen "Listen" (z. B. Investitionsrahmenplan 2011-2015, Priorisierung der baureifen Bundesfernstraßenprojekte) fortgeschrieben worden seien und die finanzielle Situation besser überschaubar sei. Im folgenden schildern Wolfgang Schmid für die Interessengemeinschaft (IG) und Martin Hansmann für die Landwirte den Bundesminister den Sachverhalt aus ihrer Sicht, sowie die Kosten der einzelnen möglichen Varianten. Zudem erwähnen sie auch, dass seit der Übergabe von über 800 Unterschriften gegen die sogenannte "Bündelungvariante im Überschwemmungsgebiet der Kinzig" im Dezember 2010 die Zahl der Unterzeichner auf mittlerweile über 1200 angestiegen sei.

"Das zeigt, dass die Zwei-Drittel-Mehrheit pro Tunnelvariante des Gemeinderats auch den Willen der Bürger entspricht", sagt Gotthard Vetter von der IG im Gespräch mit dieser Zeitung entschieden. Dies sei ohne aktives Zutun der IG geschehen, heißt es auch in dem Brief an Ramsauer. Es werde aber überlegt, in dieser Sache Aktionen mit Informationsständen zu machen. "Für uns ist es unverständlich, dass weiterhin an der engsten Stelle im mittleren Kinzigtal eine dreistreifige Bundesstraße in das Überschwemmungsgebiet der Kinzig geplant wird (Variante 1 bzw. Variante 6.1)", heißt es weiter im Brief. Somit sei der dringend anstehende 100-jährliche Hochwasserschutz (Dammsanierungen) derzeit durch die Straßenplaner blockiert.

Als weitere Argumente werden angeführt: Erhöhte Lärmbelastungen durch eine Trassenführung mitten im Tal mit bis zu neun Brückenbauwerken auf rund 3,5 Kilometer Länge, Landschaftsverbrauch sowie der Wegfall von ebenen, landwirtschaftlich gut genutzten Flächen

Aufgrund der chronischen Unterfinanzierung sei klar, dass eine Tunnellösung kurzfristig nicht zu realisieren ist, heißt es in dem Offenen Brief. Allerdings hätten aber auch die Bündelungsvarianten dieses Finanzierungsproblem.

Was bleibe seien Überlegungen, die derzeitige Trassenführung mit sechs Signalanlagen zu optimieren (Ausbau statt Neubau?). Diese Überlegungen seien am "Runden Tisch" bisher nicht berücksichtigt beziehunsgweise nicht angenommen worden. Da der "Runde Tisch" nach zwei Sitzungen unterbrochen wurde, offiziell aber noch nicht beendet ist, sind hier vielleicht Übergangslösungen möglich, schreibt die IG an den Minister. Auf diese Weise könne man zum Beispiel eine bestehende Bahnunterführung behindertengerecht überplanen und in diesem Zuge unter der B 33-Trasse (direkt neben dem Bahnhofsgebäude) weiterführen.

"Wir wollen unsere Lebensqualität erhalten und verbessern. Unsere Landschaft muss geschützt und offengehalten werden. Unsere Gäste haben weiterhin ein Recht auf das ›Gastliche Kinzigtal‹", endet das Schreiben.

Weitere Informationen: www.igb33-haslach.de