Der Vorsitzende der Hüfinger Stadtmusik, Martin Böhm, kann mehr als auf die Pauke hauen, wie er zum Beispiel beim Solo auf der Lotusflöte beweist. Foto: Schwarzwälder-Bote

FamilienerlebnisPaukenschlag der Stadtmusik / Dirigent lässt sich von Gogol und Mäx gern die Schau stehlen

Blasmusik und Comedy begeistern Generationen: Ein außergewöhnliches Musikereignis, wie es Hüfingen noch nie erlebt hat, begeisterte die Gäste in der Festhalle restlos.

Von Gabi Lendle

Hüfingen. Die Stadtmusik hat mit ihrem ganz besonderen Doppelkonzert nicht nur mit ihrem eigenen Orchester eine Punktlandung in die Herzen der Gäste vollbracht, sondern als Veranstalter für einen unvergesslichen und humorvollen Musikabend gesorgt, für den sie die beiden Vollblutmusiker, Clowns und Akrobaten "Gogol und Mäx" nach Hüfingen verpflichten konnte. Dem Publikum wurde eine atemberaubende Show serviert, bei der man aus dem Staunen, Lachen und Bewundern nicht heraus kam und die den Rahmen herkömmlicher musikalischer Unterhaltungsabende bei weitem sprengte. Aus diesem Grunde war er auch familientauglich: Eltern, Großeltern, Jugendliche und Kinder hatten ihre wahre Freude. Zum Beispiel, als beim Jonglieren mit Porzellan-Tellern auf der Bühne auch mal welche ins Publikum flogen, was für gehörigen Schrecken sorgte, doch diese waren natürlich aus Pappe. Standing Ovations also für alle Akteure von einem hellauf begeisterten Publikum aller Altersklassen: So ein Konzert gespickt mit Show, Klamauk, feinsinnigen Slapstick, aber vor allen mit musikalischem Können aus allen Lebenslagen heraus – das hat es in Hüfingen noch nie gegeben."Dass mir mein Taktstock von zwei solch meisterlichen Clowns entrissen wird, gab es in meiner langen musikalischen Laufbahn auch noch nie", gesteht Jan Willems schmunzelnd, der diesen mentalen Schicksalsschlag erst mal mit einem Williamsschnaps hinunterspülen musste und sich Kopfhörer auf die Ohren stülpte. Dennoch blieb ihm zuvor genügend Zeit, mit seinem Orchester die Gäste heiter und beschwingt in diesen genussvollen Abend hinein zu begleiten, bevor die beiden Komödianten ihn von der Bühne drängten und ihm die Show stahlen. Das Stadtmusik-Orchester mit seinen jungen Musikern leistete einen erheblichen Beitrag zu diesem erfolgreichen Abend. Mit heiteren und beschwingten Stücken des amerikanischen Komponisten Leroy Anderson, wie dem Walzer "Belle of the Ball", "Trumpeter’s Lullaby" und "Clarinet Candy", bei dem Sarina Bäurer, Laura Kopp, Verena Limberger, Laura Roßhardt und Markus Filipiak mit ihren Klarinetten glänzten, oder der Bohemian Rhapsodie von Freddy Mercury stimmten sie die Gäste ein und bewiesen ihr musikalisches Können. Martin Böhm, der Vorsitzende der Stadtmusik, begeisterte bei der Filmmusik "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" mit einem Solo auf der Lotusflöte, bevor mit dem Musikstück "Charles Chaplin" der perfekte Übergang zu den beiden meisterlichen Komikern Gogol und Mäx geschaffen wurde. Diese beiden musikalischen Vollprofis präsentierten am laufenden Band ein wahres Feuerwerk an atemberaubenden und einfallsreichen Kunstfertigkeiten an unzähligen Instrumenten aller Art und auch solchen, die gar keine sind. Ohne viele Worte, aber mit entsprechender Mimik und feinsinnigem Humor gespickt, kletterten sie auf dem Piano herum, stülpten sich die Tuba über den Kopf, trompeteten als Elefant über die Bühne und muteten ihren Instrumenten so einiges zu. Zum Beispiel, wenn sie zwischen der Tuba auf dem Tisch und dem Piano eine Latte legten, über die man dann ganz locker im Tanzröckchen hinüberspazierte. Kaum zu glauben, was Gogol und Mäx auf der Bühne boten. Das Publikum war so hingerissen, dass Standing Ovations fast nicht ausreichten. Den unvergesslichen Abend ließ man bei Barmusik im Foyer ausklingen.