Die Fortsetzung der Altstadtsanierung in der Bräunlinger Kirchstraße muss noch einige Jahre warten. Foto: D. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Fortsetzung der Arbeiten in der Bräunlinger Altstadt frühestens 2017 / Geld fließt in andere Großprojekte

Von Dagobert Maier

Bräunlingen. Schon seit Jahren hat die Altstadtsanierung in Bräunlingen einen hohen Stellenwert, was auch die von vielen Seiten gelobten und gut angenommenen Sanierungsabschnitte Kelnhofplatz und Zähringerstraße bis zum Stadttor zeigen. Als nächstes wäre die Kirchstraße vom Stadttor bis zum Stadthallenvorplatz an der Reihe.

Die Pläne für eine dem bisherigen Niveau angepasste weitere Sanierung liegen bereits im Rathaus vor.

Die großen Vorhöfe zwischen Gebäuden und der Kirchstraße bieten großzügige Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Millioneninvestition steht auch auf dem Wunschzettel kommunalpolitischer Großprojekte und ist auch ein Anliegen der Anwohner, wie eine Umfrage zeigte, jedoch immer unter dem Vorbehalt der aktuellen Finanzierungsmöglichkeiten.

Mehrere Stellungnahmen aus der Bräunlinger Kommunalpolitik zeigen, dass in den kommenden drei Jahren mit einem Beginn der Kirchstraßensanierung, für die es kaum Zuschüsse gibt, nicht zu rechnen ist.

Bürgermeister Jürgen Guse brachte sogar eine neue Variante ins Spiel, denn er könne sich eine Kirchstraßensanierung und deren Finanzierung ohne eine Auslagerung der Abwasserkosten in einen Eigenbetrieb Abwasser nur schwer vorstellen. "Dies ist nicht nur eine Verschiebung von der rechten in die linke Tasche, denn für einen Eigenbetrieb Abwasser, der in anderen Gemeinden schon eingerichtet wurde, sprechen viele positive Gründe zum Vorteil von Bräunlingen", erklärt Jürgen Guse.

Diese Auslagerung würde dann den unmittelbaren Haushalt der Stadt nicht belasten. In früheren Jahren wurden die Abwasserkosten stark subventioniert. Dies sei teils bis heute nicht nur bei der Verschuldung in Bräunlingen zu spüren, meinte Jürgen Guse.

Die Fraktionssprecher Berthold Geyer ("Gruppe 84") und auch Michael Gut (CDU) wiesen nach Rückfrage auf die aktuellen großen Ausgabenblöcke Stadthallensanierung, Gemeindehaus Unterbränd, Abwasser Döggingen und Breitbandverkabelung hin. Dies mache eine Sanierungsfortsetzung in der Kirchstraße frühestens 2017 möglich. Diese Investitionen werden voraussichtlich auch an der Neuverschuldung im Jahr 2015 zu spüren sein.

Lorenz Neininger (FDP) möchte "so schnell wie finanziell möglich" eine Kirchstraßensanierung und könnte sich eine Planung 2016 und Baubeginn 2017 vorstellen.

Die Stadt Bräunlingen hat für das Sanierungsvorhaben "Sommergasse/Zwingelgasse" und weitere Projekte wie auch für Privatvorhaben hohe Zuschüsse erhalten. Jeder Euro Zuschuss löste in der Regel das Siebenfache an Investitionen aus.

Mit den Sanierungen im neuen, zentral gelegenen Kernstadtbereich bis zur Stadthalle kam und kommt die Stadt Bräunlingen ihrem Ziel "der Modernisierung und Instandsetzung historischer, teilweise denkmalgeschützter Bausubstanz, bis hin zur Schaffung eines attraktiven Stadtumfeldes" erneut einen großen Schritt näher.