Durch die Lokale in Bräunlingen zogen auch diese fröhlichen Geißlein – ganz ohne Wolf. Foto: D. Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Kneipen Tummelplatz für Tiere, Märchenfiguren und Badenixen

Bräunlingen (dm). Die Bräunlinger Fasnet, so spontan, ungezwungen und locker, wie sie auf die Besucher wirkt, braucht trotzdem ihre Regeln und Vorgaben, damit das Gesamtwerk gut gelingen kann.

So gibt es Festlegungen des Narrenrates, dass zum Beispiel die Urhexenzahl auf 16 Aktive beschränkt bleibt und es nur einen Stadtbock mit Treibern gibt. Auch andere Gruppen haben teilweise historische Vorgaben zu erfüllen, bis närrische Interessierte aufgenommen werden können. Doch es gibt auch viele freie Spontangruppen ohne Vorgaben, die aufgrund von Freundschaften, Vereinskollegialität oder auch persönlichen Bekanntschaften oder nur aus Lust am närrischen Tun zusammenkommen und durch ihre teilweise ungewöhnliche Kostümierung auffallen.

Das zeigte sich erneut am Abend des Schmutzigen Dunschtig und in der Nacht, als über 20 närrische Gruppen mit unterschiedlichen, teilweise abenteuerlichen Motiven, zur Freude der Besucher durch die Gasthäuser und Narrenbuden zogen. Oft kündigen schon ungewöhnliche Geräusche den Besuch an. So kamen neben den historischen Gruppen wie Hansel und Urhexen einige "Französinnen" und boten leckere Häppchen an, Badenixen wollten das Hallenbad wieder eröffnen und legten neue Regeln, darunter Verbote für Hausstiere und "Laiäbierpflicht" vor.

Stinktiere hüpften durchs Lokal, Clowns, das Rotkäppchen und der gefürchtete Wolf mit seine Geißlein und auch Engel mit Teufel, Schotten, Enten, Gärtnerinnen und Vogelscheuchen zogen von Gasthaus zu Gasthaus. Schneewittchen und die sieben Zwerge kamen ebenso wie Vertreter des Ministeriums für den ländlichen Raum, die Genossenschaftsanteile für die "City-Rausch- Kauf"-Aktiengesellschaft, nach ausführlicher Marktanalyse verkaufen wollten. Indianer bemalten viele Gäste mit bunten Farben.

Auch Schotten nebst einigen Hühnern und Pipi Langstrumpf wollten die Bräunlinger Fasnet hautnah miterleben. Neben der Musik sorgten die närrischen Spontangruppen für viel Abwechslung und gute Stimmung in den Gasthäusern.