Die Azubis von Frei Lacke nahmen am Kick-off-Seminar teil und starteten mit Begeisterung in das Projekt. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

IHK startet Projekt / Auch Auszubildende von Frei Lacke schärfen Bewusstsein für ressourcenschonendes Arbeiten

Von Stefan Preuß

Bräunlingen-Döggingen/Villingen-Schwenningen. Energiescouts erobern die heimischen Unternehmen: Mit einem Kick-off-Seminar brachte die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg das zukunftsweisende Projekt auf den Weg.

Konkret geht es darum, Auszubildende so zu fördern, dass sie Möglichkeiten für Energieeinsparungen in ihren Betrieben aufspüren und Änderungen für mehr Energieeffizienz umsetzen können. Mit dabei sind Auszubildende der Emil Frei GmbH aus Döggingen. Die Idee wurde vor einigen Jahren im Ausbildungsbereich von ebmpapst ersonnen und unter anderem am Standort St. Georgen erfolgreich umgesetzt. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die Idee aufgegriffen und setzt sie im Rahmen der "Mittelstandsinitiative Energiewende" um. Als eine von bundesweit lediglich 15 Kammern wurde die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg als Projektpartner ausgewählt.

"Zur gelingenden Energiewende sind Fortschritte in der Energieeffizienz der Unternehmen unverzichtbar", begrüßte Marcel Trogisch die knapp 40 Auszubildenden aus der Region. Der Energieexperte der IHK ermutigte die jungen Leute, die Idee beherzt in die Betriebe zu tragen und konkret gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.

Bereits seit 1996 engagiert sich Frei Lacke nachhaltig im Sinne eines integrierten Management-Systems in der systematischen Organisation für den Umweltschutz im Betrieb, erklärte Ausbildungsleiter Gerhard Bäumle, von daher sei es praktisch selbstverständlich, dass das Unternehmen dabei ist, wenn die IHK ein derartiges Projekt anbietet. Hauptziel sei ganz im Sinne der Umwelterklärung des Unternehmens, die Bewusstseinsbildung für ressourcenschonendes Arbeiten zu fördern. "Unsere Betriebstechnik, und dann auch natürlich unsere Auszubildenden in diesem Bereich, sind damit oft abteilungsübergreifend konfrontiert. Unsere Chemikanten aber eher nur in dem Bereich, in dem sie gerade tätig sind. Um sie zu schulen, Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen, sind gerade vier Chemikanten bei der Schulung dabei", so Bäumle.

Beim Projekt Energiescouts geht es in jedem Fall auch um Kosteneinsparungen. Referent Michael Bader von mbenergy (Villingen-Schwenningen) vermittelte den Auszubildenden die Grundlagen des Themas Energie. Weitere Workshops sind geplant, dann geht es um den Umgang mit Messgeräten und das Auswerten der Messdaten. Anschließend planen die Azubis ein Effizienzprojekt in ihrem Betrieb. Dabei werden sie sich bei Frei Lacke ziemlich ins Zeug legen müssen, denn dort wird bereits seit 18 Jahren aktives Umweltmanagement betrieben. "Unsere Azubis waren überrascht, was wir alles schon umgesetzt haben", betont der Ausbildungsleiter.

Die besten Projekte werden im Februar 2015 in Berlin auf der Jahreskonferenz der Mittelstandsinitiative Energiewende präsentiert. Die Jugendlichen selber gehen das Projekt mit großer Begeisterung an: "Wir werden das von Jahrgang zu Jahrgang weitergeben, das ist schon eingefädelt", sagen die Frei-Auszubildenden. Auch der Ausbildungsleiter ist optmistisch: "Ausprobieren, lernen, loslegen, schauen was rauskommt, gute Sache", lautet sein Zwischenfazit.

Für IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez zeigt das große Interesse der jungen Menschen und die Bereitschaft der Unternehmen, dass die regionale Wirtschaft über alle Branchen hinweg die Energiewende trotz aller Widrigkeiten und Mehrkosten unterstützt. "Gleichzeitig werden wir aber verstärkt darauf drängen, dass keine weiteren Kostenbelastungen auf die Betriebe zukommen", so Albiez.