So wie die SV-Turnmädchen (von links) Caitlin, Alicia und Lara-Marie, beobachtet von Marie und Luisa, sind SV-Mitglieder an vier Stationen pausenlos mit der Innenreinigung von Autos beschäftigt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinschaftssinn: 30 Helfer des Sportvereins saugen Innenräume von Autos

Bräunlingen-Döggingen. Warum ist es so schwierig, Lehrer, Ärzte oder Führungsmitarbeiter aufs Land zu locken? Das fragt sich seit Samstag nicht nur Andreas Kammerer, dem eine Benefizaktion des Sportvereins zu seinen Gunsten deutlich den Gemeinschaftssinn, wie er so wohl nur in einer dörflichen Gemeinschaft wächst, vor Augen führte und zeigte, dass es sich lohnt, hier zu wohnen. Tief beeindruckt von der riesigen Welle der Hilfsbereitschaft schaute er vom Rollstuhl auf der Terrasse seines neuen Eigenheims im Wohngebiet "Hofwiesen" aus auf das geschäftige Treiben auf dem Schulhof, wo rund 30 Helfer des Sportvereins stundenlang damit beschäftigt waren, gegen Spenden die Innenräume von Autos zu saugen, zu bürsten und abzustauben. Die Welle der Solidarität beeindruckte auch dessen Frau Maren, die sich sprachlos zeigte angesichts der über Stunden ununterbrochenen Warteschlange auf dem Pausenhof, wo die Turnmädchen, die Jugendfußballer und die Aktiven in vier Boxen pausenlos im Einsatz waren. Andreas Kammerer leidet an den Folgen von ALS, einer unheilbaren Nervenkrankheit.

Freunde aus seiner ehemaligen Heimat Behla sah man ebenso in der Warteschlange als auch ehemalige Arbeitskollegen der Firma Wolf-Bedachungen aus Unadingen. Und natürlich zeigten sich vor allem auch viele Dögginger spendabel und nutzen die Wartezeit zu einem Schwätzchen bei Kaffee, Kuchen und Grillwürsten. Es sind eben gerade diese Momente, die das Leben in ländlicher Idylle lebenswert machen.