Imker diskutieren über geplante Abkommen mit Kanada und den USA / Mit wenigen Völkern glücklich

Bräunlingen (ek). "Es wird sich in Zukunft einiges ändern", kündigte der Präsident des Badischen Imkerverbandes, Ekkehard Hülsmann, bei der Herbstversammlung des Imkervereins Baar-West an. In diesem Jahr habe der Imkerverband die Schwelle von 8000 Mitgliedern erstmals übersprungen. Ein hoher Frauenanteil sei festzustellen.

Indes sinke die Zahl der gehaltenen Bienenvölker stark ab. Es zeichne sich eine andere Mentalität ab. Nicht Profit dominiere, sondern das Umweltbewusstsein. Bienen stünden für eine gesunde Umwelt, deshalb fühlten sich Bienenhalter mit nur wenigen Völkern "sehr glücklich dabei", so der Referent.

Die Züchter seien bestrebt, alte Bienenarten wie die Urbiene (schwarze Biene oder Nigra) zu erhalten. Bienengefährliche Spritzmittel machten dieses Bestreben jedoch oft zunichte. Und auch das geplante Freihandelsabkommen werde die Gentechnik auf Schleichwegen in die Regionen bringen und die Zucht schwieriger machen. In fünf Landkreisen in der oberrheinischen Tiefebene sowie im Elsass werde heute schon über die Hälfte der Anbaufläche mit Mais bepflanzt. Auch der Versuch mit staatlich geförderten "Blümleswiesen" sei auf Dauer zum Scheitern verurteilt, seit der Anbau von Soja, der keine Bestäubung durch Bienen brauche, sich als profitträchtig herausgestellt habe.

Bei den Insekten scheitere der Mensch, meinte Hülsmann mit Hinweis auf die Vermehrungsdynamik der Kirschessigfliege. Nun sei auch noch die asiatische Hornisse in Baden-Württemberg aufgetaucht, deren bevorzugte Beute die Biene ist. Neue Verordnungen kämen nur schleichend daher. Honigprämierungen hatten abgesagt werden müssen, weil eine "Verbrauchertäuschung" festgestellt worden war, was später per Gerichtsurteil aufgehoben worden sei.