Stadtpfarrer Walter Eckert wird am heutigen Samstag 70 Jahre alt. Mitte nächstens Jahres wird er Bräunlingen verlassen. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Porträt: Stadtpfarrer Walter Eckert wird heute 70 Jahre alt / Nächstes Jahr zieht er nach Tauberbischofsheim

Stadtpfarrer Walter Eckert feiert am Samstag, 25. November, seinen 70. Geburtstag und lädt nach dem abendlichen Dankgottesdienst (Beginn 18.30 Uhr) in der Stadtkirche und anschließend zur Begegnung mit Umtrunk ins katholische Gemeindehaus ein.

Bräunlingen. Schon in jungen Jahren wuchs der Wunsch in ihm, Priester zu werden. "Ich komme aus einem sehr kirchlichen Elternhaus und wurde im Internat religiös geprägt, sodass ein Theologiestudium naheliegend war. Doch während meines Studiums hatte ich große Zweifel über meinen Weg, bis ich dann spät die Entscheidung getroffen habe", so Walter Eckert.

Zeit als Militärpfarrer hat "meinen Umgang mit Menschen geprägt"

"Für mich war es wichtig, dass nach den Vikarstellen alle weiteren Aufgaben und Dienstorte mir angeboten wurden und ich frei entscheiden konnte. Die zwölf Jahre als Militärpfarrer in Tauberbischofsheim von 1979 bis 1991 haben meinen Umgang mit Menschen geprägt. Ich habe mich damals sofort für Bräunlingen entschieden, nachdem Pfarrer Stefan Ocker Regionaldekan wurde und man mir die Stelle anbot. Ich bin bis heute dankbar für diese gute Entscheidung", sagte der Jubilar zurückblickend.

"Der Dienst in Bräunlingen war für mich sehr erfüllend trotz vieler struktureller Veränderungen, darunter die Seelsorgeeinheit. Ich bin besonders dankbar und auch stolz auf die aktiven und lebendigen Gemeinden, dabei vor allem auf die gute Jugendarbeit mit den vielen Ministranten und Zeltlagern. Auch die Frauengemeinschaft, der Kirchenchor bis hin zur Kinderkantorei hat viel zur lebendigen Pfarrgemeinde beigetragen", erklärt der Stadtpfarrer.

Seine seelsorgerischen Herzensanliegen seien auch in dem Wissen begründet, "dass wir nicht immer in der freudvollen Sicherheit der letzten 70 Jahre leben werden. Wir leben in einem Paradies, umgeben von manchen Katastrophen". Als herausfordernde und gelungene Projekte seiner nun schon 18 Bräunlinger Jahre sieht er die Renovationen der Kirchen in Döggingen und Bruggen sowie der Bräunlinger Stadtkirche, die erst vor knapp einem Jahr abgeschlossen wurde. Eine wichtige Hilfe war in der Zeit von 1994 bis 2012 seine Haushälterin Pia Brenner.

Zum Weggang von Bräunlingen Mitte 2018 gefragt, sei er froh, wenn er die Last der Verantwortung für die Pfarrei abgeben könne. Neben seinem Alter spüre er vor allem die Nachwirkungen seiner Operationen durch Schwäche und Müdigkeit. Er wolle in Zukunft seine Arbeit auf Gottesdienste für Kranke und Ältere konzentrieren, unterstreicht Eckert. "Ich muss mich etwas zurücknehmen und für mich etwas tun", sagt er, der gute Verbindungen, nicht nur familiäre, zu seiner Heimat um Tauberbischofsheim hat, die er dann wieder verstärkt pflegen will.

Walter Eckert ist in Külsheim/ Steinbach geboren. Dort wuchs er auf und besuchte das Gymnasium in Tauberbischofsheim. Nach dem Abitur 1966 studierte er Theologie in Freiburg und in Luzern. Sein Gemeindejahr absolvierte er in Donaueschingen und wurde am 3. Mai 1975 zum Priester geweiht. Ab 1975 wurde er als Vikar nach Waghäusel/Wiesental und danach nach Meßkirch versetzt. Von 1979 bis 1991 war Walter Eckert Militärpfarrer und betreute im Raum Tauberbischofsheim fünf Kasernen. Für drei Pfarreien war er von 1991 bis 1999 in Sigmaringen zuständig, bevor er am 27. November 1999 die Stelle als Bräunlinger Stadtpfarrer übernahm. Ende Juli 2018 geht er in den Ruhestand, den er in Tauberbischofsheim verbringen will.