Beeindruckende Szenen und Landschaften erlebt Martin Dieterle aus Bräunlingen auf einer Motorradtour durch Nordindien und über das Himalayagebirge. Bis auf 5600 Meter Höhe führt die Strecke. Foto: Schwarzwälder-Bote

Expedition: Martin Dieterle in Indien auf Motorradtour / Drei Wochen durch beeindruckende Landschaften

Martin Dieterle aus Bräunlingen hat in den vergangenen Jahren schon viele längere Motorradfahrten unternommen.

Bräunlingen. Es ging unter anderem durch Spanien, den Stiefel von Italien oder über viele Alpenpässe. Doch sein diesjähriger Trip durch Nordindien und über das Himalayagebirge bis auf über 5600 Meter Höhe "war eine neue Herausforderung mit beeindruckenden Szenen und Erlebnissen für mich", so der begeisterte Motorradfan. "Mit der großen Ladakh-Kashmir-Tour in Indien habe ich mich auf ein neues Abenteuer eingelassen", so Dieterle. Schon beim Transfer vom Flughafen Delhi nach Chandigarh in Nordindien habe sich dies abgezeichnet.

Schon nach dem Flug nach Delhi lagen wenige Stunden zwischen dem Alltag und einer landschaftlich, klimatisch, kulturell und kulinarisch völlig anderen Welt, die für die Motorradgruppe für drei Wochen ein ständiger Begleiter war. Alle acht Teilnehmer fuhren eine Royal Enfield Bullet, Einzylinder mit einem halben Liter Hubraum und 27 PS. Das Gepäck wurde mit einem Jeep hinterhergefahren.

Die Tagesstrecken bis zur nächsten Unterkunft, manchmal auch in einem Zelt, selten in einem Königspalast, betrugen meist zwischen 100 und 150 Kilometern, was oft gute Gelegenheit für Stopps und Besichtigungen bot. Viele Klöster und Buddhastatuen gab es zu sehen.

Die dortigen Straßenverhältnisse seien allerdings nicht mit denen in Europa zu vergleichen. Denn oft war eine Fahrt nur schwer möglich, da Geröll und Steinabbrüche das Fortkommen erschwerten. Oft gab es keine Brücken, weshalb durch den Fluss gefahren werden musste. Die längste Tagesstrecke war von Sarchu bis nach Leh mit 260 Kilometern, wobei dabei auch durch eine große Schneelandschaft gefahren wurde.

"Beeindruckend neben der Wüstenlandschaft war vor allem der tolle Blick auf den Himalaya mit den Achttausendern, die die Gruppe bei ihrer Pässefahrt oft gut sehen konnte." Zum Ende der Abenteuermotorradtour ging die Strecke bei Sonamark durch dichte Wälder, weite Wiesen und landwirtschaftlich genutzte Flächen, wobei auch deutlich wurde, warum Kaschmir auch die Schweiz Indiens genannt wird. Die letzten Übernachtungen waren auf einem Hausboot auf dem Naginsee, bei der die ganze Tour nochmals rückblickend durchgefahren wurde.

Nach dem Rückflug nach Delhi wurden die Sehenswürdigkeiten der indischen Hauptstadt besichtigt, bevor das Flugzeug zum Rückflug nach Frankfurt startete. "Mich hat auch neben den dortigen Lebensformen erstaunt, dass selbst die hintersten indischen Dörfer mit Breitbandversorgung erschlossen werden. Auch die unterschiedlichsten landschaftlichen Strukturen beeindruckten den Bräunlinger. Oft trennt nur ein Pass die Wüste von einem fruchtbaren Gebiet. Auch die unterschiedlichen Kulturen, das ungewohnte, meist gut gewürzte Essen sowie die wirtschaftlichen Unterschiede in einem von Grenzkonflikten beeinflussten Bereich waren bei der Tour oft spürbar.

Martin Dieterle stammt aus Löffingen, ist 65 Jahre alt und seit fünf Jahren Polizeipensionär. Er saß fünf Jahre am Bräunlinger Ratstisch und engagiert sich im Skiclub und bei der Stadtkapelle. Neben dem Motorradfahren gehören auch kürzere und längere Radtouren zu seinen Hobbys.