Susanne Huber-Wintermantel führte in die Ausstellung "Barschen, Pochen, Stechen" im Kelnhofmuseum ein. Foto: Kropfreiter Foto: Schwarzwälder-Bote

Kelnhofmuseum Bräunlingen widmet sich alten Spielen / Mitmach-Veranstaltungen ab 26. Oktober

Von Engelbert Kropfreiter

Bräunlingen. Eine lang gehegte Idee habe der Kulturförderverein mit der Ausstellung über alte Spiele, die man neu entdecken sollte, verwirklicht. Das bekannte der Vorsitzende des Vereins, Christof Reiner, bei der Eröffnung im Kelnhofmuseum am Sonntagnachmittag, bei der er sich für die vielen Leihgaben bedankte und auf die kommenden, bis Dezember dauernden Mitmachveranstaltungen bei Spielen hinwies (siehe Infokasten).

Die Gäste schienen fasziniert davon, welche ideenreichen Spiele es schon in früheren Jahrhunderten gab. Die Museumsbeauftragte Susanne Huber-Wintermantel wünschte sich bei ihrer detailreichen Einführung, dass sich die Besucher Zeit für die in ihrer Vielfalt gezeigten Spiele nehmen, denn es seien kultur- und zeitgeschichtliche Zeugnisse, wie das ausgestellte Kartenspiel aus dem Jahre 1680 aus dem Villinger Franziskanermuseum. Ob Würfel-, Glücks- oder Geschicklichkeitsspiele, sie hätten immer wieder zum Tricksen veranlasst, obwohl viel von Regierungen reglementiert und verboten gewesen sei, so Huber-Wintermantel.

Von den Wänden der Kelnhofgalerie ergänzen die geschickt platzierten alten Holz-Spieltische (davon einer mit mehreren kleinen Schubladen, als faszinierendes Meisterstück geschildert) Gemälde und Zeichnungen von Künstlern wie dem Bräunlinger Kunstmaler Johann Baptist Tuttine. Alle befassen sich mit Szenen, in denen gespielt oder gezockt wird. Das konnte sogar mit Knochen sein, als Spiel Astragale genannt und bei dieser Ausstellung zu sehen. Die Besucher wurden auch mit der, länderspezifisch unterschiedlichen Symbolik der Bilderkarten vertraut gemacht, konnten die Herkunft der Ausdrücke beim Cegospiel erfahren.

Zeitgeschichtlich sei da besonders aus dem 19. Jahrhundert vieles abzulesen. Als Beispiel wurden die Gründungen der Wiener Spielkartenfabrik Piatnik 1824 und die der Altenburger im Jahre 1832 genannt, die heute noch Bestand haben.

Im Bräunlinger Kelnhofmuseum geht es weiter an den Sonntagen, 26. Oktober, wenn der Hanoren-Club Bruggen ins Cegospiel einführt, dann am 2. November beim Skatspiel zum Mitmachen mit dem Bräunlinger Skat-Club, am 9. November beim Gänsespiel unter der Regie des Kulturfördervereins und am 16. November bei der Einführung ins Schachspiel durch den Bräunlinger Schach-Club. Am 30. November wird Georg Ketterer ins Barschen einführen und am 7. Dezember wird schließlich das Pochen, Vorgänger des Pokerspiels, gezeigt.