Anhand von Bebauungsplänen erläuterte Bürgermeister Guse (links) MdB Torsten Frei bei dessen Informationsbesuch im Bräunlinger Rathaus die Probleme bei der Ausweisung neuer Baugebiete. Foto: Minzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Torsten Frei zu Besuch bei Bürgermeister Guse und Unternehmern / Probleme bei Ausweisung

Der Bundestagsabgeordnete Torsten Frei war am Mittwoch zu Gast im Bräunlinger Rathaus.

Bräunlingen. "Lasst uns doch einfach eigenverantwortlich machen!": Ganz so wortgetreu wird der Bundestagesabgeordnete Torsten Frei die Empfehlung des Geschäftsführers der Firma Straub-Verpackungen, Steffen Würth, bei seinem Informationsbesuch bei Bürgermeister Jürgen Guse wohl nicht umsetzen können. Doch mehr Freiraum für die Kommunen bei der Beschaffung von neuen Wohn- und Gewerbegebieten scheint dringend geboten.

Als erfahrener Kommunalpolitiker zeigte Torsten Frei durchaus Verständnis für die Probleme von Bürgermeister Jürgen Guse und der Gemeinden bei der Ausweisung neuer Baugebiete. Anhand von vorliegenden Plänen zum neuen Baugebiet am Bregenberg erläuterte Guse die vielen Stolpersteine, die heute den Kommunen bei der Suche nach Möglichkeiten, sowohl privaten und betrieblichen Bauwünschen nachzukommen, in den Weg gelegt werden.

Beispielhaft am Gewerbegebiet "Niederwiesen" zählte er die seiner Ansicht nach überzogenen Vorgaben auf und nannte hier vor allem die Ausweisung von Retensionsflächen für das hochwasserrelevante Areal. Umweltauflagen, Naturschutz, Wasserschutz, Lärmschutz: Die Einspruchsmöglichkeiten seien derart vielfältig und oft nicht logisch nachvollziehbar. Sowohl der technische Geschäftsführer der Firma Freilacke aus Döggingen, Hans-Peter Frei, als auch Straub-Geschäftsführer Steffen Würth erläuterten anhand ihrer umfangreichen derzeit laufenden Erweiterungsprojekte von den Schwierigkeiten im Genehmigungsverfahren.

Hier Lockerungen herbeizuführen und dort Einfluss zu nehmen, wo es möglich ist, gab Bürgermeister Guse dem ehemaligen Donaueschinger Amtskollegen Frei als Hausaufgabe mit auf den Weg. Eine Herkulesaufgabe, wenn man weiß, dass beispielsweise 45 Träger öffentlicher Belange ihre Stellungnahme bei einem Projekt der Firma Straub abzugeben hatten, wie Steffen Würth berichtete. "Die Botschaft ist angekommen, auch mir liegt eine gesunde Eigenentwicklung der Gemeinden sehr am Herzen", versprach Torsten Frei im Rahmen seiner Möglichkeiten vollen Einsatz.