Bitteres Ende für Schwergewichtler Arianit Krasniqi (links, neben ihm sein Vater und Trainer Agim Krasniqi): Im Finalkampf der U22-DM musste er in Führung liegend verletzt aufgeben. Foto: Holger Rohde

Schwergewichtler Arianit Krasniqi muss bei DM aufgeben

In Führung liegend verletzte sich der 19-Jährige bei der internationalen Veranstaltung im elften Kampf des Tages in der zweiten Runde am Trizeps und einer Sehne im Arm und musste aufgeben.

Damit platzte der Traum der beiden Brüder, innerhalb von 14 Tagen bei den Profis und Amateuren in den oberen Gewichtsklassen zwei deutsche Meistertitel in die Neckarstadt zu holen.

Einfach nur bitter

„Es war so schade. Er führte nach der ersten Runde bei allen Punktrichtern. War gegen einen starken Gegner Illia Melnychuk aus der Ukraine der bessere Boxer und hätte sicherlich den U22-Titel gewonnen. Aber da kann man nichts machen. Irgendwie hat er sich ins Leere geschlagen und dabei verletzt. Sein Herausforderer war ein aus der Ukraine stammender Kämpfer, der vor dem Kampf sichtlich schon etwas Respekt und Angst vor Arianit hatte“, analysierte sein Bruder Ardian Krasniqi.

Melnychuk, der aus Nordrhein-Westfalen stammt, hatte im Seminfinale Marlon-Manuel Ontoya Martin besiegt und galt als der leichterte Herausforderer der möglichen Aufgaben für den Athleten des Boxsportverein Rottweil.

Gegner zuvor deklassiert

Der Grund liegt im Halbfinal-Auftritt des jüngsten Krasniqi-Boxers. Zuvor deklassierte er den bärenstark eingeschätzten Jerry Alabi aus Hamburg. Alabi gilt als aktuelle deutsche Schwergewichtshoffnung. Und hat als Amateur bereits einen Vertrag bei Manager Bernd Bönte, der früher erfolgreich das Unternehmen K2 der Klitschko-Brüder führte. „Die Leistung war so stark, dass sich danach sogar Volker Grill, der Vize-Präsident des deutschen Profi-Boxsportverbandes meldete und Glückwünsche ausrichtete“, freute sich Ardian Krasniqi für seinen kleinen Bruder.

Chancen für Olympia bleiben

Mit dem Vize-Titel bei der Elite seine Chancen auf Olympia 2024 in Paris allerdings keinesfalls geschmälert. Der Grund: Krasniqi besiegte bisher alle deutschen Boxer. Da es eine internationale deutsche Meisterschaft war gilt es jetzt erst einmal die Armverletzung auszukurieren und dann bei den nächsten Veranstaltungen anzugreifen.

Technik verbessert

Über sein fleißiges Training daheim mit Vater Agim an der Seite, vielen Einheiten mit Bruder Ardian und auch zusätzliche Trainings bei Profi-Trainer Valentin Silaghi hat sich Arianit in den vergangenen Monaten erheblich verbessert.

„In Saarbrücken war vor dem Finale schon zu sehen, dass er körperlich stärker als der Ukrainer ist, dazu größer mit mehr Reichweite. Insgesamt hat Arianit sich in der Beinarbeit und Technik deutlich verbessert, entwickelt sich stetig weiter und wird variabler“, ist sich Bruder Ardian Krasniqi sicher, dass der Schwergewichtler eine vielversprechende Karriere vor sich hat. „Das Ziel bleibt die Olympiade und danach wird Arianit sicherlich ebenfalls den Weg in Richtung Profiboxen gehen können.“