Wladimir Klitschko hat seinen Weltmeistertitel im Schwergewicht verteidigt. Foto: dpa

In der fünften Runde lag der Bulgare Kubrat Pulew ohnmächtig am Boden - niedergestreckt vom alten und neuen Boxweltmeister im Schwergewicht, Wladimir Klitschko. Für Pulew ging es danach ins Krankenhaus.

Hamburg - Wladimir Klitschko bleibt Boxweltmeister im Schwergewicht. Der 38 Jahre alte Ukrainer bezwang in Hamburg den bulgarischen Herausforderer Kubrat Pulew durch K.o. nach 2:11 Minuten der fünften Runde.

Die Niederlage hatte für Pulew schmerzhafte Folgen: Der Bulgare musste nach dem Kampf mit einer Mittelgesichtsfraktur am Jochbein, Verletzungen am Oberkiefer und einer Gehirnerschütterung in ein Hamburger Krankenhaus gebracht werden.

Das teilte Ringarzt Stephan Bock nach einer ersten Untersuchung Pulews mit. "Ich wünsche immer, dass der Sportler nach dem Kampf gesund ist", sagte Klitschko. "Aber das ist halt Sport."

Klitschko streicht 5,7 Millionen Dollar ein

Klitschko kassiert für seine 17. erfolgreiche Titelverteidigung 5,7 Millionen Dollar. "Kubrat Pulew hat eine gute Leistung gebracht. Dafür gebührt ihm Respekt. Es war schwer", sagte der alte und neue Champion. Pulew kann sich mit 1,4 Millionen Dollar trösten.

Für Klitschko, der die Weltmeistergürtel der Verbände IBF, WBO und WBA hält, war es der 63. Sieg im 66. Profikampf. Der in Hamburg und den USA lebende Athlet ist seit acht Jahren Weltmeister und hat seit zehneinhalb Jahren nicht mehr verloren. Pulew kassierte die erste Niederlage nach 20 siegreichen Profikämpfen. Der 35 Jahre alte Herausforderer fällt damit in der IBF-Rangliste zurück, kann sich das Recht auf einen WM-Kampf aber wieder erarbeiten.

Vor 14.500 Zuschauern in der ausverkauften O2-Arena der Hansestadt schickte Klitschko seinen Rivalen bereits in der ersten Runde zweimal zu Boden. Auch in der Folge hielt der mit 1,98 Meter vier Zentimeter größere Champion den von Otto Ramin trainierten Bulgaren auf Distanz und stand bereits im dritten Abschnitt nach einem weiteren Wirkungstreffer vor dem K.o. In Runde fünf war das ungleiche Duell dann beendet, nachdem der Titelverteidiger erneut hart getroffen hatte.

Im Vorfeld des Duells hatte es einige Auseinandersetzungen beider Ställe gegeben. Pulew hatte von Klitschko Dopingkontrollen im Training gefordert, die dieser ablehnte. Streit gab es um den Kampfvertrag, um die Zahl der Besucher an Pressekonferenzen und anderen Terminen sowie um die Boxhandschuhe, die Klitschko ausgesucht hatte.