"Tag im Mittelalter" am Sonntag an der Burgruine Herrenzimmern

Bösingen-Herrenzimmern (apf). Emsiges Treiben ist an der Ruine Herrenzimmern anzutreffen. Es wird gebaut, geräumt und aufgerichtet. Es ist schließlich bald soweit: Am Sonntag, 6. Juli, eröffnet der Burgvogt um 10.30 Uhr das Mittelalterfest.Alle zwei Jahre – seit 2000 ein bewährter Brauch – bevölkern Grafen, Ritter und das Volk das Gelände des ehemaligen Schlosses und erwecken eine vergangene Epoche zum Leben. Dann tauchen Akteure und unzählige Besucher in das Mittelalter ein.

Sie sehen, wie die Hochwohlgeborenen speisen – und können selber Würzbraten, Forelle, Grafenpfanne, Stockbrot oder Dünnede bestellen. Sie sehen, wie Graf Gottfried Werner von Zimmern und seine Gemahlin, Apollonia von Henneberg, am Kelche nippen – und können Gerstensaft (Mittelalter-Bier der örtlichen Brauerei), Wein, Schloßbach-Wasser und Saftschorle von Epfel oder Traube schlucken. Kurz: Es werden Köstlichkeiten zur Atzung und zum Trunke angeboten wie vor vielen Jahrhunderten. Also: keine Cola, keine Kartoffeln und keine Pommes frites!

Die Gäste, junge und erfahrene, erleben Lagerleben und dürfen bei Spielen mitmachen. Sie sehen Mannen und Weiber, die wie einst ihrem Handwerk nachgehen. Besenmacher, Steinmetze, Hutmacher, Bäcker, Bettler, Weber, Korbmacher, Zimmerleute, Holzschnitzer, Kettenhemdenmacher, Gaukler und Dudelsackbauer haben ihr Kommen angekündigt. Musiker spielen auf. Puppentheater sowie Met und Räucherwerk soll es geben.

Was fehlt noch? Der Jugend eigentlich nichts. Sie dürfen Schilder und Schwerte basteln. Alte Haudegen haben möglicherweise andere Bedürfnisse und vermissen ein Zelt mit Hübschlerinnen. Doch da der "Tag im Mittelalter", ausgerichtet von den Wikingern und vom Herrenzimmerner Geschichts- und Kulturverein, ein sittsames Fest ist, kommt ein feineres Programm zum Tragen.

Reichsrichter Wilhelm Werner von Zimmern wird empfangen (13.45 Uhr), schöne Mägde tanzen (14.15 Uhr), Graf Froben und der Reichsritter erzählen Anekdoten und Geschichten aus der Zimmerischen Chronik (14.30 Uhr). Nach dem Festmahle folgt der Auszug der edlen Gesellschaft (15 Uhr). Die freie Belustigung kann ungestört fortgeführt werden. Die Organisatoren weisen darauf hin, dass sie (freiwilligen) Wegezoll verlangen. Stallungen (für Fahrräder) und ein Abtritt (Abort) sind vorhanden.