Geniale Vorarbeit lieferte Fabian Eith zum 3:0 des VfB Bösingen durch Marius Müller. Foto: Müller

Trotz klaren Derbyerfolgs bei Aufsteiger Schwenningen sieht Trainer Uli Fischer noch viel Luft nach oben beim VfB Bösingen.

Zum Saisonauftakt haben alle Trainer des selbe Problem: Mitten in der Urlaubszeit weist die "Wunschformation" Lücken auf. Der Stellenwert der fußballerischen Darbietungen ist somit eher zweitrangig.

Wohl dem Coach, der sich dann doch über einen erfolgreichen Einstand und drei Punkte freuen darf. Dazu gehört Uli Fischer, Trainer des VfB Bösingen, dessen Erleichterung und Freude über das 3:0 beim Aufsteiger BSV 07 Schwenningen nicht zu übersehen war. Nur zu verständlich, denn was seine Truppe während der Vorbereitung und insbesondere den Testspielen ablieferte, bereitete Fischer doch erhebliches Kopfzerbrechen.

Auch wenn diese Sorgen sich nicht bestätigt haben, im Umkehrschluss will sich der Trainer des VfB Bösingen ebenso wenig vom klaren Erfolg im Derby blenden lassen. "Man muss den Sieg richtig einschätzen, denn Schwenningen war nicht so stark. Torchancen hatte man vom BSV kaum gesehen, wenn, dann aus Standards. Sonst war er relativ ungefährlich", skizziert Uli Fischer die 90 Minuten. In der Tat, während Markus Rössner, Torhüter der Gastgeber, einige Male eingreifen musste, hatte Sascha Vögele im Kasten des VfB kaum Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Für Fischer ebenso klar: "Mit dem ›Tempo‹, wie wir gegen Schwenningen gespielt haben, können wir dauerhaft gegen andere Gegner nicht auftreten oder bestehen, da ist noch viel Luft nach oben", ist ihm bewusst. Letztlich zählt für ihn der Auftaktsieg und die drei Punkte. "Das interessiert morgen keinen Menschen mehr, wie die zustande kamen." Dazu gehören sicher auch die beiden "Geschenke" in Form krasser Schnitzer in der BSV-Hintermannschaft, die den Toren zur 2:0-Pausenführung vorausgingen. Doch Fischer verweist darauf: "Fehler macht der Gegner nur, wenn man ihn unter Druck setzt. Wir sind fürs erste zufrieden, wenn man bedenkt, wer alles bei uns gefehlt hat, aber da kommen noch ganz andere Kaliber auf uns zu. Deshalb darf man diesen Sieg nicht überbewerten. Wir hätten dennoch ein oder zwei Tore mehr machen können."

Musste VfB-Coach Fischer mit Tobias Müller und Philipp Haaga zwei Stammspieler sowie mit Daniel Müller, Kevin Vurusic und Neuzugang Marcel Simonelli auf weitere Alternativen verzichten, fiel am Sonntagvormittag auch noch Gerd Geiselmann, der auf der Sechs geplant war, wegen Fieber kurzfristig aus. Dies zwang Fischer erneut zum umstellen, rückte dafür Jens Pfeiffer in die Startelf. Und der "Fighter" rechtfertigte seine Nominierung mit einer starken Leistung. "Jens hat auf der Sechs gut organisiert, die Zweikämpfe gewonnen, das hat er richtig stark gemacht", lobte Fischer.

Mit zwei Youngstern im Doppelpack arbeitet der VfB-Trainer derzeit daran, die Lücke zu kompensieren, die der langjährige Torjäger Daniel Steinwandel nach seinem Abschied zum SV Harthausen hinterlassen hat. In der ersten Halbzeit durfte Tim Lang an vorderster Front wirbeln, während nach der Pause der 18-jährige Marius Beiter den Vorzug erhielt. Uli Fischer begründete den geplanten Part: "Tim war lange verletzt, hat bisher nur in der Zweiten gespielt und ist erst jetzt dazu gekommen. Er kann aber die Bälle halten, bringt seinen Körper rein, dagegen ist Marius Beiter schnell, kommt gefährlich über die Gasse. Er hat Potenzial und man sieht, dass Marius den Torriecher hat", braucht Fischer angesichts dieser Alternativen nicht Bange zu sein, auch wenn die Youngster noch etwas Zeit benötigen werden, um sich für ihre Aufgaben zu akklimatisieren.

Ebenso wichtig für den VfB Bösingen, dass Marius Müller auflaufen konnte, "obwohl Marius konditionell gar nicht richtig fit ist, hat er 75 Minuten lang alles gegeben", freute sich der VfB-Coach, dass er für die Entscheidung zu Gunsten des VfB Bösingen sorgte. Das geniale Zuspiel von Fabian Eith genau in die Schnittstelle der BSV-Defensive veredelte Marius Müller mit dem 3:0 und ließ bei seinem Geniestreich mit perfekter Ballbehandlung auf engstem Raum gleich drei Abwehrspieler samt Torhüter der Gastgeber zu Salzsäulen erstarren.