Die Kirchenchöre von Herrenzimmern und Dunningen singen die "Missa buccinata im alten Stil", Pater Bala zelebriert den Festgottesdienst. Foto: Hölsch Foto: Schwarzwälder-Bote

Patrozinium: Kirchenchöre und Bläser verschmelzen mit "Missa buccinata im alten Stil" zu einer Einheit

Eine großartige und begeisternde musikalische Gestaltung des Festgottesdiensts zum Patrozinium von St. Jakobus boten der Herrenzimmerner Kirchenchor St. Jakobus und der Dunninger Kirchenchor St. Martin.

Bösingen-Herrenzimmern (hh). Unter der bewährten Leitung von Peter Auginski durften sich die Gottesdienstbesucher während der Aufführung der festlichen "Missa buccinata im alten Stil" für Chor und Bläser des Eichstätter Domkapellmeisters Christian Heiß wie im Markusdom zu Venedig fühlen. So ergreifend wurden sowohl die erhabene Würde als auch der emotionale Tiefgang dieser Musik ausgelotet. Auffallend waren dabei die gute Textverständlichkeit des recht großen Chors sowie dessen homogener Gesamtklang.

Großen Anteil am Erfolg hatten die blitzsauber intonierenden und mit schönem Ton professionell musizierenden Bläser des Orchesters "Cappella Vivace". Sehr zufrieden war Peter Auginski, dem es einmal mehr gelang, allen Beteiligten und den Zuhörern ein nachhaltiges Musikerlebnis zu ermöglichen. Mit herzlichem Beifall bedankten sich die Kirchenbesucher zusammen mit dem Zelebranten, Pater Bala, für die sehr ansprechende Gestaltung des Festgottesdienstes.

Direkt im Anschluss wurde eine feierliche Bittprozession mit dem Allerheiligsten abgehalten, gefolgt von sechs Gebetsstunden, denn das Patrozinium in Herrenzimmern hat traditionell einen besonderen Charakter. Man erfüllt damit bis auf den heutigen Tag ein feierliches Buß- und Sühnegelübde der Vorfahren, die am 6. August 1748 von einem Unwetter mit sintflutartigen Regenfällen heimgesucht wurden. Die gesamte Ernte wurde dabei in die Erde geschlagen, das Weidevieh ertrank und wurde von den Wassermassen bis nach Sulz geschwemmt, eine Linde herausgerissen und nach Talhausen getragen, wo sie der Überlieferung nach wieder Wurzeln schlug.

Darauf nimmt das traditionell am Schluss des Gottesdiensts gesungene Jakobuslied des Chors Bezug, in welchem der Schutzpatron dieser Kirche um Bewahrung vor Blitz, Hagel und Ungewitter gebeten wird. Eine Bitte, die im Zeichen des derzeitigen Klimawandels hochaktuell sein dürfte.