Achim Grutz: "Die Gemeinde hat eine gut funktionierende Struktur, die wir aufrecht halten und fortführen müssen." Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister-Kandidat Achim Grutz spricht über Herkunft, Vereine, Gewerbe und Attraktivität der Heimat

Bösingen (apf). Die Bürger der Gemeinde Bösingen haben am Sonntag, 19. Oktober, eine Bürgermeisterwahl mit zwei interessanten Kandidaten vor sich: der "ortsfremde" Johannes Blepp und der "einheimische" Achim Grutz.

Während Blepp bereits Anfang Juli seine Kandidatur bekannt gab, hat sich Grutz erst am letzten Tag der Bewerbungsfrist (22. September) erklärt. Wie er jedoch im Gespräch mitteilt, habe er sich ein Jahr im stillen Kämmerlein mit dem Gedanken getragen, zu kandidieren, sich darüber jedoch mit niemanden ausgetauscht.

Seine Bedenken, zu kandidieren, habe er jedoch erst am Wochenende vor Fristende verworfen. Diese gipfeln in seiner Herkunft: Er ist ein "Einheimischer". Für Achim Grutz eine zusätzliche Herausforderung, die Bewerber von außen nicht mitbringen.

Könne man die im Amt erforderliche Neutralität mitbringen? Selbstverständlich, so Grutz. Er wolle die Person, die er sei, und seine Lebensbereiche "weitestgehend" beibehalten. Dazu kommen jedoch die Vorteile, die man habe, wenn man mehr als 40 Jahre mit der Gemeinde verbunden sei. Seine Familie ist seit mehr als 250 Jahren in Herrenzimmern verwurzelt. Achim Grutz kennt und schätzt die Stellung der Vereine in beiden Ortsteilen. Seine frühen Tätigkeiten im Jugend-Rotkreuz und im DRK Bösingen-Herrenzimmern, bei Sportplatzdiensten, Dorffesten, Feuerwehrübungen und Blutspenden dokumentieren seinen Blick auf die Gesamtgemeinde; Kindergarten und Schule in der Gemeinde haben seine Jugendzeit geprägt.

Als aktives Mitglied in der Narrenzunft Herrenzimmern und bei den "Wikingern" hat er bleibende Akzente gesetzt. Er war entscheidend mit dabei, als das Mittelalter-Fest an der Ruine ins Leben gerufen wurde.

Mit seiner eigenen jungen Familie und seinen Eltern kommt er mit allen Lebensbereichen in der Gemeinde in Berührung. Beginnend bei Einkaufsmöglichkeiten, über Kindergarten und Schule (die jüngste Tochter wurde vor ein paar Tagen eingeschult).

Für Achim Grutz hat die Gesamtgemeinde mehrere tragende Säulen. Der Zusammenhalt über die Vereine ist eine, das örtliche Gewerbe eine weitere. Es bietet Arbeitsplätze, stützt mit seinem Steueraufkommen den Gemeindehaushalt und unterstützt als Sponsor Veranstaltungen. Kurz, er weiß, was Gewerbe und Handwerk für die Gemeinde bedeuten. Er findet, dass sie die Rahmenbedingungen schaffen müsse. Schließlich kommt der Kandidat aus der freien Wirtschaft, ist beruflich für Kundenbetreuung und -gewinnung für moderne IT-Systeme bundeslandübergreifend unterwegs.

Neben dem Blick auf die Jugend und die Zukunft vergisst Achim Grutz keineswegs Geschichte und Kultur. Er hebt die Landwirtschaft und ihre Bedeutung für die Gemeinde hervor, Landwirte hegen und pflegen die Landschaft, Felder und Wälder. "Die Vorfahren und heute älteren Gemeindemitglieder haben das geschaffen, was unsere Orte auszeichnet und wovon wir alle profitieren", hebt der Bürgermeister-Kandidat hervor. "Die Gemeinde hat Sorge zu tragen, dass die hohe Lebensqualität in der Gemeinde auch im Alter bestehen bleibt."

Für all diese Werte steht Grutz, der deshalb 2009 als Gemeinderat kandidiert hatte und fünf Jahre das Leben in der Gemeinde mitgestaltet hat. In diesen fünf Jahren sei es ihm immer darum gegangen, die Belange objektiv abzuwägen und eine Entscheidung im Sinne der Gemeinde mit gesundem Menschenverstand zu treffen. Sein persönliches Umfeld (Beruf und Familie) habe ihn jedoch nach eigener Aussage dazu bewogen, zumindest für eine Periode nicht mehr anzutreten.

Achim Grutz: "Die Gemeinde hat eine gut funktionierende Struktur, die wir aufrecht halten und fortführen müssen." Dazu will er als Bürgermeister seinen Beitrag leisten, damit "sich alle in der Gemeinde wohlfühlen und wir mit unseren gemeinsamen Aktivitäten ein positives Bild nach außen geben". Er verspricht, für alle das berühmte offene Ohr zu haben, und wo er könne, zu unterstützen, damit "unsere Gemeinde weiter so attraktiv bleibt, wie sie es heute bereits ist". Und weiter: "Die Gemeinde steht gut da. Gemeinsam mit Bürgern müssen wir erarbeiten, wo wir hin wollen."

Weitere Informationen: Achim Grutz lädt interessierte Einwohner der Gemeinde am Freitag, 3. Oktober, ins Haus Josefine (Bösingen) und am Sonntag, 5. Oktober, an die Ruine Herrenzimmern, jeweils von 14 bis 18 Uhr, zum Gespräch ein.