Villingendorf liegt zwischen Zimmern und Bösingen und darf Heimat für die zehnte Klasse einer Werkrealschule sein. Der Bösinger Gemeinderat begrüßt diese Entwicklung einstimmig. Foto: Pfannes Foto: Schwarzwälder-Bote

Gründung einer Werkrealschule Bösingen-Villingendorf-Zimmern (10. Klasse) zugestimmt

Bösingen (apf). Der Bösinger Gemeinderat stimmt der Gründung einer Werkrealschule Bösingen-Villingendorf-Zimmern (10. Klasse) einstimmig zu. Damit verbunden sind berechtigte Hoffnungen, den Schulstandort Bösingen mittelfristig zu erhalten.Der Gemeinderat baut auf die positiven Signale der Lehrer und der Eltern auf. Letztere sandten selbige am Montag bei einem Elternabend aus. Bürgermeister Alfred Weiss wertet dieses Zusammenkommen als eine "gute Veranstaltung". Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten serviert im Ratssaal der kommissarische Schulleiter, Konrektor Herbert Kopp.

Um einen mittleren Bildungsabschluss anbieten zu können, werde eine zehnte Klasse benötigt. Vorgabe aus Stuttgart sei die Mindestzahl von 16 Schülern. Diese stemme Bösingen nicht alleine; von sechs, sieben Schülern ist nach derzeitigem Stand die Rede. Im Zusammenspiel mit Villingendorf und Zimmern bestehen jedoch berechtigte Hoffnungen, ein gemeinsames zehntes Schuljahr in Villingendorf ins Leben zu rufen. Gespräche der drei Bürgermeister und der Schulleiter haben den Weg geebnet. Entscheidungsträger ist jedoch die Gesamtschulkonferenz, die sich am 25. Januar trifft.

Während sich Villingendorf um die Räumlichkeiten bemüht, am Montag, 13. Februar, einen Tag der offenen Tür für interessierte Schüler und Eltern anbietet und die sächlichen Mittel zur Verfügung stellt, beschließt der Bösinger Gemeinderat einstimmig, die sogenannten Schülerbeförderungskosten zu tragen, ähnlich wie bisher die Fahrten der Herrenzimmerner Schüler nach Bösingen. Gleiches habe Zimmern für seine Schüler im Visier, ergänzt Alfred Weiss. Dies wird als sinnvolle Lösung, verwaltungsmäßig übersichtlich, angesehen.

Vorteil dieser erneuten Volte des Kultusministeriums ist der Erhalt der Eigenständigkeit der Schulen mit jeweils eigener Leitung. Im Gegensatz zum alten Modell mit einer zentralen Schule und einer Schulleitung. Als positiver Nebeneffekt sieht der Bürgermeister die Möglichkeit, Bewerbungen auf die Rektorenstelle zu erhalten. Schließlich verfüge die Schule damit wieder über ein Konzept.

Mehrere Gemeinderäte begrüßen diese Entwicklung ausdrücklich. Schließlich lautet das Ziel, trotz der demographischen Entwicklung, der sinkenden Geburtenzahlen, den Schulstandort Bösingen mittelfristig zu erhalten. Gehofft wird außerdem, durch Mund-zu-Mund-Propaganda – eine aggressive Form der Werbung lehnen die Anwesenden ab – Schüler aus angrenzenden Gemeinden wie Epfendorf, Beffendorf oder Rottweil gewinnen zu können.

So wird von einer "proppenvollen" Rottweiler Konrad-Witz-Schule berichtet und von einer Ganztagsschule der offenen Form, welche Villingendorf sei, die eventuell bei manchen Schülern Vorteile gegenüber einer Ganztagsschule der gebunden Form mit vier Pflichtnachmittagen pro Woche genießen könnte.

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