Ein idealer Rastplatz mit grandiosen Fernblicken in das gegenüberliegende Simonswäldertal und den Schwarzwaldbergen wie Hörleberg, Rohrhardsberg und den Kandel, die bei den zurückliegenden Etappen bereits bestiegen wurden. Foto: Hezel Foto: Schwarzwälder-Bote

Aus geplanter anstrengender Tour wird eine kürzere Genusswanderung / Gewitter stoppt Albverein

Bösingen. Für so manchen Wanderfreund des Albvereins Bösingen sind die Zwei-Tagestouren im Schwarzwald fast schon ein fester Bestandteil im Jahreskalender geworden. So machten sich 27 Wanderer mit dem Bus auf den Weg zur letzten Etappe des Zweitälersteigs.

Die ersten vier Etappen von fünf wurden die vergangenen zwei Jahre an je einem Wochenende gemeistert. Die diesjährige Tour wurde erweitert und begann in Elzach auf einem schönen Pfad bergauf auf der "König-Tour", vorbei an der sehenswürdigen Neulindenkapelle auf den Goldenen Kopf, mit herrlichen Aussichten ins Elztal, nach Prechtal bis zum Landwassereck. Weiter über das Becherereck mit einem kleinen Abstecher zum Frühschoppen bei der Fischerhütte. Frisch gestärkt, ging es über das Holzereck auf der Eckstraße, auch alte Römerstraße genannt, im ständigen Wechsel von Licht und Schatten.

Dieser lang gezogene Bergrücken zwischen Biederbach und dem Frischnautal wird von altersher schlicht "Eck" genannt. Darüber zieht sich von Elzach bis zum Biereck die sieben Kilometer lange Eckstraße, die im Volksmund auch Römerstraße genannt wird. Sie war bis zum Jahr 1876, bis die jetzige B 294 gebaut wurde, die Hauptverbindung vom Elztal ins Kinzigtal für Personen und Frachtverkehr. Es sind keine Nachweise vorhanden, es wird aber angenommen, dass die Römer diesen Weg für wirtschaftliche und militärische Zwecke von Straßburg durch das Kinzigtal bis nach Rottweil nutzten.

Das Biereck wurde bereits vergangenes Jahr besucht. Deshalb führte der weitere Weg hinab nach Finsterbach über Uhlbach wieder bergauf nach Bauset bis zur Straußenwirtschaft Baptistenhof mit gemütlicher Kaffeepause für die Frauen, für die Männer stand Hausmacher-Most bereit.

Die Wanderung wurde auf dem Zweitälersteig fortgesetzt, vorbei an der Schutterquelle, die auf einer Waldlichtung träge aus ihrem Sandbett in den weit gefassten Brunnentopf quillt. An der Abzweigung Schwedenkreuz ging es nun bergab nach Schweighausen zum Übernachtungsquartier. Nach einem geselligen Abend mit Gesang und musikalischer Unterhaltung des Wirts klang der erste Tag aus.

Am nächsten Morgen hatten sich alle für die anspruchsvolle Besteigung über den Hühnersedel (744 Meter) bis auf den Weg zum Zweitälersteig entschieden. Nach dem einstündigen, schweißtreibenden, stetigen Anstieg galt es noch, den 29 Meter hohen Hühneredelturm zu besteigen. Es waren sich alle einig, dass sich diese Strapazen gelohnt haben. Es bot sich ein weiträumiger Rundumblick in die Vogesen, den mittleren Schwarzwald und in die Rheinebene.

Wenig später erreichte die Gruppe den Wandertreff von Freiamt, bei dem alle wieder ihren Flüssigkeitsverlust regeln konnten. Mal östlich, mal westlich des Höhenrückens verloren die Wanderer langsam an Höhe im Wechsel an Wiesen, Wald und Obstbäumen. Ein idealer Platz für Mittagsrast und Rucksackvesper wurde gefunden.

Nachmittags zog ein Gewitter auf. Die Wanderführer entschieden sich, mit der Gruppe zum einen Kilometer entfernten Gasthof zurückzukehren. Nachdem der Regen nicht nachließ, wurde die Tour abgebrochen. Die Wanderer waren sich einig, dass die letzten neun Kilometer des Zweitälersteigs an einem anderen Zeitpunkt zu Ende gebracht werden sollen.