Mit Stirn- und Taschenlampen ausgerüstet, staunen die Kinder im Pfalzstollen nicht schlecht. Foto: Strittmatter Foto: Schwarzwälder-Bote

Führung: Fossile Abdrücke im Pfalzstollen

Bösingen/Oberndorf. Höhlenforscher Wolfgang Strittmatter machte kürzlich zwei Führungen im Pfalzstollen. Los ging es mit 15 Kindern aus dem Bösinger Kindergarten.

Die Einführung begann Strittmatter mit einer kurzen landschaftlichen Beschreibung mit Blick zum Wald Richtung Haugenlochhöhle. Zum Verständnis der bevorstehenden Besichtigung gab es auch einen kleinen Rückblick in die Geschichte. Erwartungsvoll und mutig kletterte dann die junge Gruppe – ausgerüstet mit Stirn- und Taschenlampen – die sichere Alu-Leiter hinunter zu den dunklen, geheimnisvollen Gängen und Hallen.

Mit dem Gefühl, in längst vergangenen Zeiten forschen zu können, durchsuchten sie wie kleine Schatzsucher jeden dunklen Winkel. Eine Besonderheit war auch der Fund eines Skeletts von einer Erdkröte, die laut Strittmatter viele Jahre in den dunklen Hallen gelebt hat.

Beim Besichtigen eines Teils des Tuffsteinstollens staunten die jungen Besucher am meisten über die großen Röhren in den Wänden. Dabei handelt es sich um fossile Abdrücke von Baumstämmen aus einer Zeit vor 20 000 Jahren. Zur heimatkundlichen Ergänzung zeigte Strittmatter noch Bilder aus der nahen Umgebung der Heimat. Dabei gab es auch einen Blick in die heimatliche Höhle in Bösingen.

Inzwischen machte sich die Kälte in dem tiefen Keller bemerkbar. Nach dem glücklichen Ausstieg zum sonnigen Tageslicht lud die sommerliche Wärme alle zu einer gemütlichen Vesperpause auf der Wiese neben dem Stolleneingang ein.

Am Abend gab es nochmals eine Führung. Eine Erwachsenengruppe aus Fluorn-Winzeln erfreute sich gleichfalls an der geschichtsträchtigen, kühlen Umgebung.