Petra Binder und Doris Reichenauer scherzen mit Johannes Blepp. Foto: psw Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: "Dui do on de Sell" begeistern in Herrenzimmern

Erfolgreicher Auftakt des Jubiläumsfestes: Das Mundartkabarettduo "Dui do on de Sell" hat dem Sportverein Herrenzimmern zu seinem 90. Jubiläum ein volles Haus und den Besuchern einen sehr unterhaltsamen und äußerst humorvollen Abend beschert.

Bösingen-Herrenzimmern (psw). 500 Besucher an einem gewöhnlichen Donnerstagabend in die Herrenzimmerner Festhalle anzulocken, das spricht für die beiden Vollblutkabarettistinnen Petra Binder und Doris Reichenauer. Seit mehr als 15 Jahren stehen "Dui do on de Sell" auf der Bühne und ziehen durch das ganze Land. Das Konzept der Verantwortlichen beim Herrenzimmerner Sportverein ging voll auf.

Die Besucher hatten am schwäbischen Kabarett-Abend ihren Spaß, es gab sehr viel zu lachen. In vielen angesprochenen Situationen des täglichen Lebens fanden sich die Gäste wieder. Beide präsentierten ihr Programm "Das Zauberwort heißt Bitte". Dies käme im Vokabular ihrer Männer höchst selten vor, schimpften die zwei Frauen und führten genügend Beispiele an, bei denen dieses Wort durchaus angebracht wäre.

Schwäbische Schwertgosch

"Dui do on de Sell" plauderten miteinander, übereinander und schwätzten am liebsten über andere – und das alles in einem humorvollen, schwäbischen Lästerton. Kaum ein Bereich wurde ausgelassen. Kochen, Kinder, Shoppen, Fitnesswahn, fernsehglotzende Männer, die Angst vor der Zeit als Oma – vielfältig waren die Themen. Und zwischendurch wurde erfrischend und kurzweilig improvisiert.

Schlagfertig sind beide Damen mit ihrer schwäbischen Schwertgosch. Begehrte Zielobjekte ihrer persönlichen Ansprachen waren die Zuschauer in der ersten Reihe. Und da saß auch Bösingens Bürgermeister Johannes Blepp, der Schirmherr des Jubiläumsfests. "Hond se sie do vorne na gesetzt, send sie de Thronwächter?", fragte die "Blonde" (Doris Reichenauer) den Bösinger Schultes.

Und fortan stand der Bürgermeister im Mittelpunkt. Blepp ließ die spaßigen Anmerkungen über sich ergehen. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig. Zur Entschädigung gab es am Ende des Programms noch ein kleines Selfie. Als Dankeschön für den kräftigen und lang anhaltenden Applaus hörten die Besucher noch eine Kostprobe aus dem Programm "Reg mi net uf".