Biologin Daniela Schmieder zeigt den Kindern eine ausgestopfte Zwergfledermaus. Foto: Hezel Foto: Schwarzwälder-Bote

Albverein: Fledermausexkursion im Obstgarten in Bösingen und am Grabenwaldsee

Bösingen. Fledermäuse üben eine besondere Faszination auf Menschen aus. Es gibt sie seit mehr als 50 Millionen Jahren. So ist es nicht verwunderlich, dass 14 Kinder der Einladung des Albvereins Bösingen gefolgt sind, diese nur bei Nacht aktiven Tiere näher kennenzulernen.

Die Gruppe traf sich im Obstgarten der Vorsitzenden Brunhilde Hezel. Fledermausexpertin Daniela Schmieder, die aus der Schweiz angereist war, wusste die Kinder mit ihrem umfangreichen Wissen über die kleinen Säugetiere anhand von ausgestopften Tieren und zahlreichem Anschauungsmaterial zu fesseln.

Sie sehen mit den Ohren, fliegen mit den Händen und schlafen mit dem Kopf nach unten. Rund 22 Arten sind in Deutschland beheimatet, mehr als 1300 gibt es weltweit. Die heimischen Fledermäuse sind von Frühjahr bis Herbst aktiv. Tagsüber suchen sie an ungestörten Orten Unterschlupf. Waldfledermäuse bevorzugen zum Beispiel verlassene Spechthöhlen oder den Spalt hinter loser Rinde. In Gebäuden nutzen sie zum Beispiel Dachböden, Mauerspalten oder andere Hohlräume als Quartier.

Den Winter verbringen alle einheimischen Fledermäuse in frostfreien Höhlen, Stollen oder Kellern und halten Winterschlaf. Fledermäuse besitzen ein ausgezeichnetes Gehör und jagen ab der Dämmerung mit der sogenannten Echoortung ihre Beute, die bei den heimischen Arten ausschließlich aus Insekten besteht.

"Die Fledermaus ruft, ihr Ruf stößt auf Beute und kommt als Echo wieder zurück. Wir Menschen können diese Rufe nicht hören, da es sich um Ultraschallwellen in einer sehr hohen Frequenz handelt", erklärt Daniela Schmieder und veranschaulicht dies eindrücklich in einem Spiel mit den Kindern.

Bei einem weiteren Spiel wurde die Nahrungsaufnahme der Fledermäuse verdeutlicht, sie benutzen nämlich ihre Flügel als Kescher, was die Fangquote deutlich erhöht. So verging die Zeit wie im Flug. Ganz schnell brach die Dämmerung herein.

Die ersten Zwergfledermäuse wurden schon vor Ort gesichtet; mit Hilfe von Fledermausdetektoren konnten ihre Rufe hörbar gemacht werden.

Weiter ging es zum Grabenwaldsee, wo die Gruppe aufgrund der Fledermausdetektoren Zwergfledermäuse, Abendsegler und sogar eine Wasserfledermaus ausmachen konnte. Die Kinder waren ganz beeindruckt von dieser nächtlichen Exkursion. Ein Junge sagte am Schluss der Veranstaltung: "Das war der spannendste Tag in meinem Leben." Ein größeres Kompliment hätte man der Referentin kaum mit auf den Heimweg geben können.