Energieversorgung: "Deutlich mehr als vorgeschrieben kommuniziert"

Blumberg/Hüfingen (blu). In Hondingen äußerten wegen der geplanten Windräder auf dem Ettenberg und auf der Länge mehrere Bürger Kritik an der Stadtverwaltung. Sie waren zu einem Infostand von Angelika Sitte und Lucia Bausch gekommen, die im Ort Unterschriften gegen das Vorhaben gesammelt hatten.

Beim Thema Breitband oder beim Panoramabad habe die Stadt ausführlich informiert, hier nur in einer kleinen Versammlung in Riedöschingen.

Blumbergs Bürgermeister Markus Keller kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. In einer Stellungnahme bekräftigte er seine Aussage vom 30. Januar. Das Thema Windenergie, erklärte er, beschäftige alle Städte und Gemeinden seit der Landtagswahl 2011. Damals wurde auf Landesebene das politische Ziel formuliert, in Baden-Württemberg mehr Energie aus Wind zu gewinnen. Aus diesem Grund seien die Kommunen quasi verpflichtet worden, den Flächennutzungsplan teilfortzuschreiben. "Das Verfahren wurde öffentlich beraten", betont Keller. "Der einzige mögliche Standort war der Ettenberg. Alle anderen Standorte wurden aus verschiedenen Gründen (Abstandsflächen, Artenschutz) ausgeschlossen. Wir haben öffentlich beraten." Auf seinen persönlichen Wunsch hin sei zum Beispiel am 13. Oktober ein öffentlicher Zwischenbericht vorgestellt worden, so Keller, und es habe voriges Jahr eine öffentliche Bürgerinformationsveranstaltung in Riedöschingen stattgefunden. Zudem habe seiner Meinung nach die Presse mehrfach und gut verständlich berichtet. "Daher kann ich nicht nachvollziehen, warum der Eindruck entstanden sein soll, dass die Öffentlichkeit nicht informiert wurde. Wir haben deutlich mehr als vorgeschrieben kommuniziert." Zudem erinnerte Keller daran, dass die Beratungen über die Fortschreibung des Teilflächennutzungsplanes Wind seit 2011 – also seit fast sechs Jahren – öffentlich beraten und auch öffentlich ausgelegt wurden.

In Hondingen waren auch mehrere Bürger aus Fürstenberg anwesend, sie wünschten sich eine große Informationsveranstaltung seitens der Stadt Hüfingen. Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier bekräftigte auf Anfrage die Aussage seines Blumberger Kollegen. Hüfingen, so Kollmeier, sei seit mehreren Jahren gemeinsam mit Donaueschingen und Bräunlingen an diesem Thema. Die Bürger hätten sich bereits bei der 2011 bis 2013 erörterten Änderung des Flächennutzungsplanes einbringen können. Im Hüfinger Gemeinderat sei im Herbst öffentlich über die Wiederaufforstung beraten worden. Zudem habe der Investor Solarkomplex seine Pläne öffentlich im Ortschaftsrat Fürstenberg vorgestellt.

Die Aktivisten aus Hondingen wollen sich weiter engagieren. Als nächstes sei eine Aktion in Riedöschingen geplant, sagte Angelika Sitte.