Gaben gestern ein klares Bekenntnis zum TRW-Standort Blumberg ab: Michael Bornheim, Direktor Operations Europe (rechts) und Werksleiter Heinz-Josef Heinrichs. Foto: Stiller Foto: Schwarzwälder-Bote

Werk geht aus den Planungsgesprächen bis 2016 gestärkt hervor / Neues Schichtensystem in Vorbereitung

Von Achim Stiller

Blumberg. Der Standort Blumberg spielt in der strategischen Ausrichtung der Produktlinie bei TRW Automotiv eine tragende Rolle, jetzt und auch künftig. Dies bestätigte gestern im Rahmen eines Pressegesprächs Michael Bornheim, TRW-Direktor Operations Europe und Werksleiter Heinz-Josef Heinrichs.

Aus den abgeschlossenen Planungsgesprächen für den Zeitraum bis 2016 geht der Standort Blumberg deutlich gestärkt hervor. Mit rund 1000 Mitarbeitern ist er unter den insgesamt fünf Ventilproduktionsstandorten in Europa mit gesamt rund 2500 Mitarbeitern der personalstärkste. Die Aufträge seien vorhanden, die Produktion, vor allem bei den Natrium gefüllten Hohlventilen für moderne Hochleistungsmotoren laufe ausgezeichnet, da die europäischen Automobilhersteller große Erfolge im Export aufwiesen, bestätigte der TRW-Direktor Operations Europe, der aber auch einen erheblichen Konkurrenzdruck anführte. Bei anhaltender Konjunktur rechnet das Unternehmens-Management mit steigenden Umsatzzahlen in den kommenden Jahren.

Um die Kundennachfragen befriedigen zu können, gibt es strukturelle Anpassungen, etwa im Schichtsystem. Geplant ist, von den bislang festgelegten Wochenrhythmen wegzukommen, die für die Mitarbeiter einerseits eine gute Zeitplanung erlauben, andererseits aber gesundheitlich belastend sind. Geplant ist ein Modell mit bis zu 18 Schichten, mit kürzeren Schichtphasen, die eine Umstellung des Biorhythmus vermeiden. Das System ist flexibler und begünstigt höhere Arbeitskapazitäten, ist gesundheitlich verträglicher, erfordert jedoch einen höheren Planungsaufwand in der Freizeitgestaltung der Belegschaft. Bislang, so Werksleiter Heinz Josef Heinrichs, würden auf freiwilliger Basis mehr Schichten gefahren. Mit dem neuen System könne die Arbeit auf mehr Schultern verträglicher verteilt werden.

In einer Belegschaftsversammlung gestern Mittag stellte Michael Bornheim und Heinz Josef Heinrichs das neue Modell vor, dass mit dem Betriebsrat weiter besprochen wird, in einer Betriebsvereinbarung festgeschrieben und dann zügig umgesetzt werden soll. Bis Ende März nächsten Jahres soll ein Erfahrungsbericht vorgelegt werden. Die Stimmung in der Versammlung bezeichnete Bornheim als gut, die Belegschaft sei interessiert, kritikfähig aber auch aufgeschlossen.

Ins Blumberger Werk, derzeit mit rund 1000 Mitarbeiter und einem Produktionsziel von 37 Millionen Ventilen auf einem Stand wie vor der Krise, wird in den kommenden beiden Planungsjahren investiert, wobei das größte Problem die Lieferzeiten für moderne Maschinen von bis zu zwölf Monaten darstellen. Grundlage für das klare Bekenntnis des Managements und die Investitionen ist ein Standortsicherungsvertrag, der Anfang des Jahres abgeschlossen wurde. Er sei ein Airbag, der für beide Seiten Sicherheit und Flexibilität garantiere, sagte Michael Bornheim. Ein Detail dieses Vertrages ist unter anderem, dass in der Regel alle Auszubildenden nach ihrer Lehre unbefristet im Werk übernommen werden. "Wir brauchen diese bestens ausgebildeten Fachkräfte", betonte Bornheim.

Neben Michael Bornheim, der diese Woche zur Planungsabstimmung bis 2016 in Blumberg verbrachte, wird am Freitag auch Rob Smith, Vice President & General Manager, TRW Automotive dem Werk einen Besuch abstatten.