Foto: Herrmann/ Limberger-Andris

Festival der bunten Farben begeistert zwei Tage lang trotz Wetterkapriolen. Veranstaltung hat sich endgültig etabliert.

Blumberg - Wetterkapriolen, Starkregen, helfende Hände, unverwüstlicher Ehrgeiz, neu zu beginnen. Das "3. Street-Art Festival" stellte die Teilnehmer vor extreme Herausforderungen. Und Hauptorganisator Clemens Benzing vor eine nervenaufreibende Prüfung.

Alles schien sich am Samstag gegen die Künstler und Organisatoren des Festivals der Straßenmalkunst in der Eichbergstadt verschrieben zu haben. Starkregen machte nahezu sämtliches künstlerisches Schaffen der ersten Stunden zunichte und wirbelte den Zeitplan durcheinander. Die Farben der Straßenmalbilder wurden schlichtweg weggespült.

Ein Desaster, möchte man meinen. Doch unter den Künstlern herrschte ein unglaubliches Einvernehmen – jetzt erst recht. Er sei unglaublich beeindruckt von dem Willen der Teilnehmer, ihre Bilder nach drei, vier Anläufen doch noch auf die Straße zu bringen, freute sich ein ob des aufklärenden Wetters am Sonntag ein zunehmend entspannt wirkender Clemens Benzing. Die Hilfsbereitschaft der Helfer, und natürlich auch der Optimismus unter den Künstlern sei Dank genug für die organisatorischen Strapazen der vergangenen Wochen. Und genau dieses positive Denken hatte am zweiten Veranstaltungstag Raum gegriffen.

Staunend standen die Besucher am Sonntag schließlich nicht nur vor den ausgefeilten Werken der Profi-Straßenkünstler. Lobende, aufmunternde Worte gab es auch für die zahlreichen Hobby-Künstler, die aufopferungs- und hingebungsvoll malten, was das Zeug hielt.

Die Motivvielfalt des Festivals war beeindruckend und reichte von Phantasie, über Märchen und Comic bis hin zu Heiligen-Motivbildern. Technische Hilfsmittel wie optische Linsen und mathematisch-präzise Rasteraufteilung der zu bemalenden Flächen erleichterten das Erzielen von 2 D- und 3 D-Effekten. Es gab aber auch "unbedarftes" Malen, einfach der Freude halber, wie es etwa der Epfenhofener, der Sophie Scholl- oder der Riedböhringer Kindergarten zeigte. Verwendet wurden herkömmliche Straßenmalkreide ebenso wie Fassadenfarbe oder auch spezielles ölhaltiges Kreidepulver.

Die durch die Hauptstraße schlendernden Besucher wurden von Straßenkünstlern sowie musikalisch vom Fanfarenzug Zollhaus, dem Musikverein Riedöschingen sowie der Stadtkapelle Blumberg unterhalten und von Vereinen kulinarisch verwöhnt. Wohl am beeindruckendsten für die Besucher präsentierten sich die aus Argentinien stammenden Künstler Facundo und Agostina Molina, die als Mencho Sosa und Cronopia einen unvergleichlichen musikalischen und akrobatischen Mix boten.

Bürgermeister Markus Keller war bei der Siegerehrung voller Euphorie über die gelungene Veranstaltung, die geschätzt rund 25 000 Zuschauer besucht hatten. Er bedankte sich besonders bei Clemens Benzing, Alexandra Scherer, Bodo Schreiber und Heike Hiltmann vom Organisationsteam. Das Festival werde nach dem jetzigen Erfolg weiter bestehen.