So geht’s auch. Freundlich aber deutlich regen Hundehalter einen besseren Service fürs Steuergeld an. Foto: Schmelz

"Für 110 Euro Hundesteuer wäre hier ein guter Platz für einen Entsorgungsbehälter."

Blumberg - Als Dirk Schmelz am Mittwochabend auf dem von der Arbeit nach Hause war, fiel sein Blick auf etwas Ungewöhnliches, das er bei näherem Hinsehen aber sehr gut fand.

»Das ist doch mal eine gute Initiative. Wer auch immer das war ? Klasse Idee ! Ich finde das gehört in die Zeitung, das sollte unterstützt werden«, schrieb er an den Schwarzwälder Boten.
Recht hat er. Es geht um die Entsorgung der Hinterlassenschaften unserer vierbeinigen Freunde.

An Laternenmasten, zum Beispiel zwischen Schleckermarkt und Schwarzwälder Bote, wie auch am Zaun der esb an der Hauptstraße und anderen Stellen hängen rote Hundekotbeutel und laminierte Info-Karten mit folgendem Text: »Verehrte Stadt Blumberg! Für 110 Euro Hundesteuer wäre hier ein guter Platz für einen Entsorgungsbehälter. Die Erstausrüstung für den Behälter spenden wir gerne!!!«

Wer’s geschrieben und aufgehängt hat, ist nicht bekannt. Aber die Aktion stößt auf wohlwollende Reaktion, bei Bürgern wie auch der Verwaltung. Die freundlich-kritische Anregung nehme man durchaus ernst, sagte Hauptamtsleiterin Nicole Zendler auf Anfrage. »Wir werden prüfen, ob neben den bisherigen Maßnahmen weitere unternommen werden sollten.«

Bislang gibt es nur zwei Hundekotbehälter mit Beutelspender in der Stadt, am Sauweg und am so genannten Rentnerweg am Eichberghang. Die Erfahrungen damit, so Zendler, seien unterschiedlich. Sie würden genutzt, zum Teil würden die Beutelrollen aber auch aus dem Behälter gezogen und die Tüten in der Landschaft verteilt sowie Hausmüll in die Behälter geworfen.
Seit dem vergangenen Jahr werden daher auch als weiterer Service für die Hundehalter mit dem Gebührenbescheid Rollen mit Hundekotbeuteln mitgeschickt, mitsamt der Bitte, die Hinterlasenschaften der Vierbeiner ordnungsgemäß zu entsorgen.

Info

Hundesteuer


- Angemeldetsind in Blumberg 452 Hunde.
- Für einen Hundsind laut Hundesteuer-Satzung vom 1. Januar 2010 jährlich 110 Euro zu bezahlen, für jeden weiteren 220 Euro.
- Für einen Kampfhund sind 600 Euro im Jahr zu bezahlen, für jeden weiteren jeweils 1200 Euro.
- Die Zwingersteuer (bei Hundezucht) schlägt mit 330 Euro für bis zu fünf Hunde pro Jahr zu Buche. Darüber hinaus für jeweils weitere fünf Hunde erneut 330 Euro.
- Im Haushalt 2012 sind als Einnahmen aus der Hundesteuer 48 000 Euro veranschlagt. Im Jahr 2011 waren es 42 000 Euro. Im Jahr 2010 wurden 38 678 Euro an Hundesteuer-Einnahme abgerechnet.
- Befreiungenbestehen für Hunde, die ausschließlich zum Schutz, dem Schutz und der Hilfe Blinder, Tauber und hilfsbedürftiger Menschen dienen. Gleiches gilt auch für Rettungshunde.
- Die Hundesteuer ist eine Gemeindesteuer, deren Verwendung nicht zweckgebunden ist. Sinn und Zweck ist es, mit der Steuer die Anzahl der Hunde in der Gesamtstadt in Grenzen zu halten.