Interessiert hören die Besucher bei der Achdorfer Bürgerversammlung im Haus des Gastes den Ausführungen von Ortsvorsteher Hans-Peter Mess und Bürgermeister Markus Keller zu. Foto: Lutz

Bürgerversammlung in Achdorf. Schnelles Internet kommt zuerst nach Eschach.

Blumberg-Achdorf - Blumberg und seine Stadtteile machen sich für die Zukunft fit. Das wurde gestern bei der Bürgerversammlung in Achdorf deutlich.

Neben der restlichen Sanierung des Haus des Gastes und der Auflösung des Wahllokals in Eschach befasste sich der Ortschaftsrat auch mit neuen Bestattungsformen, sagte Ortsvorsteher Hans-Peter Mess.

Es handelt sich um Urnengräber auf einer Rasenfläche, auf der die Namen der Verstorbenen an einer Stele angebracht werden, ähnlich wie auf dem Blumberger Stadtfriedhof. Die Angehörigen haben dadurch keinen Pflegeaufwand, wenn sie nicht mehr vor Ort wohnen oder die Pflege nicht mehr ausüben könnten. Die Flächen habe der Ortschaftsrat vor Ort festgelegt.

Das alte Schulhaus in Aselfingen sei verkauft, der Käufer möchte das Fachwerk erhalten. Für das Feuerwehrgerätehaus mit Vereinsräumen wurde ein Standort am Rand des Neubaugebiets gefunden, nachdem Faktoren wie Hochwasserschutz die Platzsuche eingeschränkt haben. Der Gemeinderat habe diesem Standort erfreulicherweise ebenfalls zugestimmt. Nun könne man mit Volldampf in die Detailplanung gehen, erklärte Hans-Peter Mess.

Achdorf hat wie Nordhalden und Epfenhofen Nachholbedarf in Sachen Breitband. Als erstes soll Eschach Glasfaser erhalten, weil der Zweckverband Breitbandversorgung den Backbone von Riedböhringen nach Mundelfingen über Eschach legt. Die anderen vier Ortsteile Opferdingen, Achdorf, Aselfingen und Überachen sollen 2018 das schnelle Internet erhalten, so Bürgermeister Markus Keller.

Ortsvorsteher Hans-Peter Mess betonte, entscheidend sei die Einwilligung der Grundstücksbesitzer für einen Anschluss auf ihrem Grundstück. Die Eigentümer seien sich zum Teil nicht bewusst, dass ihre Immobilie durch den Glasfaseranschluss eine Wertsteigerung erfahre.

Bürgermeister Markus Keller hörte den Dank des Ortsvorstehers. Für Keller seien die Ortsteile immer gleichberechtigt mit der Kernstadt gewesen. Keller selbst erklärte, 2016 war für die gesamte Stadt ein gutes Jahr. Firmen wie Straub, Metz, Schwarzwaldhof hätten investiert, zwei Firmen seien in Riedböhringen neu ansässig. Außerdem zählte das sanierte Panoramabad mehr als 30 .000 Besucher. Beim Breitbandausbau sei vor Weihnachten der erste Abschnitt in der Kernstadt in Betrieb gegangen, Achdorf sei in den Wirtschaftsplan des Zweckverbands aufgenommen worden. Bei den Schulen sei wichtig, auf die Bedürfnisse der Eltern zu reagieren. Für die Ganztagsschule gebe es schon eine Warteliste mit 20 Kindern. Ziel sei die Ganztagsschule als finale Lösung im Schulcampus. Keller ist froh, dass die Entscheidungen für das Achdorfer Wehr und den Standort des Gerätehauses getroffen wurden.

Info

Statistik: Im Jahr 2016 gab es zwei Geburten, eine Eheschließung und vier Todesfälle. Die Einwohnerzahl im Achdorfer Tal stieg von 444 auf 445 Einwohner. Achdorf 186 (letztes Jahr 186); Aselfingen 92 (92): Überachen 23 (25); Eschach 65 (63); Opferdingen 79 (78). Das Durchschnittsalter fiel von 47,5 auf 46,6 Jahre.

Vorhaben 2017: Gemeinschaftsurnengrabfelder in Achdorf, Aselfingen und Eschach 16. 500 Euro (geplant); Vereins- und Feuerwehrgerätehaus Achdorf 330. 000 Euro; Gemeindeverbindungsweg Opferdingen Mundelfingen 50 .000 Euro; Brandweiher in Eschach 5000 Euro; Parkettboden, Stromverteilung mit Außenbeleuchtung und diverse Unterhaltungsmaßnahmen im Haus des Gastes 18 .000 Euro; Oberes Teilstück vom Weg zur unteren Eichberghütte 8000 Euro; Sanierung Steilstück, Aselfingen Richtung Mundelfingen 20. 000 Euro; Umbau Wutachwehr 600. 000 Euro.

Wutachwehr: Ortschaftsrat und der Gemeinderat stimmten für den vorgeschriebenen Fischaufstieg durch eine Vollrampe als Raugerinne mit Beckenstruktur, das Wehr wäre unsichtbar. Diese Variante würde auch bei Hochwasser die geringsten Probleme bereiten, so Ortsvorsteher Mess, wobei Varianten von 570. 000 Euro (jetzige Variante) bis 14,5 Millionen Euro zur Debatte standen. Peter Gotthart fragte, ob man nicht doch eine Kante von 20 bis 30 Zentimetern lassen könnte, über die das Wasser falle, weil das schöner aussehe. Bürgermeister Markus Keller und Ortsvorsteher Hans-Peter Mess erklärten, als nächstes werde die Detailplanung an ein Ingenieurbüro vergeben, nach einem Zwischenergebnis werde dann die Bevölkerung informiert. Dabei sei auch das Wasserwirtschaftsamt, das beurteilen könne, ob die Fische die 20 Zentimeter hohe Kante überwinden könnten.