Ehrenamt: Stadtrat Helmut Mirowsky hält Gelände sauber / Ehrenamtliches Engagement sehr begrüßenswert
Eichbergstutz, Dienstagmittag. Stadtrat Helmut Mirowsky holt aus seinem Privatauto Rechen, Schaufel, Besen und einen Zwicker, um Abfall und Unrat einzusammeln.
Blumberg (blu). Auf den ersten Blick sieht es gar nicht so schlimm aus, ein größerer Pappbecher neben der Schutzhütte fällt in den Blick, doch bei näherem Hinsehen liegt doch einiges auf dem Boden, was dort nicht hingehört: Teile von zertretenen Plastikbechern, Kronkorken und andere Abfallteile, im Wald hinter der Hütte auch Toilettenpapier.
Ganz gefährlich sind allerdings Glasscherben, die gerade im Sommer durch ihre Brennglaswirkung zu Waldbränden führen können, wie vor etlichen Jahren am Buchberg, als ein Hang plötzlich gebrannt hatte und sogar die Feuerwehr ausrücken musste. Geduldig sammelt Helmut Mirowsky den Unrat ein, befördert ihn in einen blauen Müllsack, den er dann im Bauhof abgibt. Sich sieht er als Bindeglied zum Bauhof und Forst.
Ein bis eineinhalb Stunden pro Woche sei er im Einsatz, schildert der rüstige Ruheständler, ihm liegt am Herzen, dass die Wanderer und anderen Naturfreunde die Plätze sauber antreffen, dass sie sich dort wohlfühlen. Am Wochenende ist er meist auf dem Buchbergstutz zugange. Manche Zeitgenossen würden dort häufig mit dem Auto hochfahren, obwohl dies verboten sei. Kürzlich habe er auf dem Buchbergstutz eine ganze Kiste mit leeren Bierflaschen vorgefunden, mitgenommen und dem Bauhof gebracht.
Sinnlose Zerstörungen: Was Helmut Mirowsky ärgert, sind die Zerstörungen. Am Vitaparcours am Eichberg wurde eine Reckstange rausgerissen. Die Stange sei fest verankert gewesen, schildert Revierleiter Wolfgang Schelb, ein Mann alleine schaffe dies gar nicht, da sei rohe Gewalt angewandt worden. Traurig ist Helmut Mirowsky, dass auch das erst kürzlich am Buchbergstutz angebrachte Wanderbuch von Stadt und Schwarzwaldverein, wo Wanderer sich eintragen konnten, gestohlen wurde.
Nicht im Wald rauchen
Revierleiter Wolfgang Schelb, zuständig für den Eichberg und Buchberg sowie Riedböhringen, ist über die ehrenamtliche Unterstützung durch Helmut Mirowsky froh. Wenn ein Bürger etwas ehrenamtlich mache, sei das immer begrüßenswert, schildert Schelb, der aus Überachen stammt und das Gebiet von klein auf kennt, schon sein Vater Benedikt Schelb war als Revierleiter für die Stadt Blumberg tätig. Immer mehr über Hand nehme, das Grünschnitt und Fruchtputz in den Wald gekippt werde, das sei erst kürzlich wieder am Kapellenweg bei Riedböhringen geschehen.
Grundsatz für Wanderer und Gäste: Für alle Wanderer und Besucher der Rastplätze sollte ein einfacher Grundsatz gelten, erklärt Wolfgang Schelb: "So, wie man den Platz antreffen will, so soll man ihn auch wieder verlassen." Und bei Trockenheit im Sommer möglichst nicht im Wald rauchen.
Der Revierleiter erklärt außerdem, dass die Forstmitarbeiter sich auch mit Reinigen wichtiger Stellen beschäftigen, und zwar an Regentagen. Da hätten sie zum Beispiel auch den Trichter am Schleifenbach-Wasserfall ausgeräumt, eine der schönsten Stellen auf dem Schluchtensteig, der von Blumberg über die malerischen Wasserfälle nach Achdorf und zur Wutachschlucht führt.
Im Revier Fützen/Epfenhofen sieht es besser aus, die Plätze an den Hütten seien recht sauber, sagt Revierleiter Patrick Egle. Sie sind allerdings nicht so stark frequentiert wie auf dem Eichberg und Buchberg. Auf Trab halte sie der Borkenkäfer, vor allem, wenn das Wetter so warm bleibe. Die Bäume seien sehr geschwächt, weil im Frühjahr die ausreichenden Niederschläge gefehlt hätten.
Helmut Mirowsky (69) wuchs in Blumberg mit drei Geschwistern in der Scheffelstraße am Fuß des Buchbergs auf. Im Winter fuhren sie dort Schlitten und Ski. Er ist verheiratet und hat mit seiner Frau Verena Mirowsky eine Tochter. Gelernt hat er bei der Deutschen Bundesbahn, danach war er zuerst beim Bundesgrenzschutz und von 1969 bis 2013 beim Zoll, die meiste Zeit davon in Blumberg-Neuhaus. Jahrelang war er bei den Handballern des TSC Blumberg: als Aktiver und Funktionär, sowie 25 Jahre als Schiedsrichter. Seit 2009 ist er für die Freie Liste im Gemeinderat.