Gut besucht ist der Vortrag über Afrika von Missionsschwester Mechthild Keller (hinten rechts) in Fützen. Foto: Schüle Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwester Mechthild Keller entführt ihre Gäste in Fützen in die Serengeti / Mission in Afrika immer schwieriger

Blumberg-Fützen. Spannend war der Nachmittag für die Senioren aus Fützen und Riedöschingen.

Die Fützener Missionsschwester Mechthild Keller berichtete über ihre mehr als 20 Jahre Aufbauarbeit in Tansania im Auftrag der Kirche. Bereits an mehreren Orten, unter anderem am Natronsee beim Volksstamm der Massai, oder wie derzeit in der Nähe des Viktoriasees, leitet sie den Aufbau von Kindergärten und Schulen für Kinder und Jugendliche, die aus bis zu 20 Kilometern Entfernung im Umkreis kommen und, da meist mittellos, Hilfe und Unterstützung in den kleinen Bildungsanstalten finden. Diese für hiesige Verhältnisse bescheidenen Unterkünfte werden hauptsächlich mit Spenden aus der Heimat finanziert. Mit anschaulichen Bildern verdeutlichte die Schwester die Situation.

Hilfe zur Selbsthilfe. So wird den ehemaligen Nomaden gelernt, Gärten anzulegen und neben Gemüse vor allem auch wertvolle Heilkräuter anzubauen und deren Verwendungsmöglichkeiten bei Krankheiten zu nutzen. Dabei spielt die Verfügbarkeit von Trinkwasser durch von den Bergen her angelegte primitive Wasserleitungen eine große Rolle. Seit geraumer Zeit werden versuchsweise auch Kamele angeschafft, deren Milch vor allem für Kleinkinder eine willkommene und gesunde Nahrungsquelle ist. Die Arbeit der christlichen Missionare sei aus politischen Gründen schwieriger zum Teil sogar gefährlich geworden. Oft werde den ortsansässigen Menschen ihr kleiner Grundbesitz einfach enteignet und als Bauland an Spekulanten verkauft. Trotzdem werde zur Zeit wieder am Aufbau eines Kindergartens gearbeitet.

Zu diesem interessanten Vortrag waren auch Gäste aus Hondingen und Mundelfingen in das vollbesetzte Gasthaus "Kranz" gekommen. Erich Schüle, der den Besuch der Schwester in ihrer Heimat organisiert hatte, dankte ihr für den ausgezeichneten Vortrag. Mit dem großherzigen Spendenaufkommen an diesem Nachmittag von fast 1000 Euro, wie aus dem Verkauf der mitgebrachten und von den dortigen Frauen gebastelten zierlichen afrikanischen Schmuckgegenständen, Tücher und kleinen Skulpturen, erklärte die Schwester spontan, könne sie die Ausbildung der eben für den neuen Kindergarten eingestellten einheimischen Erzieherin finanzieren.

Pfarrer Karlheinz Brandl als Schirmherr des Katholischen Kindergartens St. Josef in Blumberg, "verpflichtete" die sympathische Missionarin, anderntags gleich noch zwei Vorträge im Kindergarten und bei den Hortkindern zu halten, dort wird derzeit an einem Projekt "Afrika" gearbeitet. Diesen Auftrag nahm die erfahrene Pädagogin gerne wahr.