Gut angenommen werden die Konzerte des Kulturbeutels beim Blumberger Street-Art-Festival. Am Samstagabend verzaubert das vom Blumberger Kulturbeutel organisierte Irish-Folk-Konzert der Paul Daly Band auf der Wiese die Zuhörer. Foto: Sprich Foto: Schwarzwälder-Bote

Weiterer Zuschuss: 13 000 Euro für das Jahr 2016 / Sparsamer gewirtschaftet als noch in der Vergangenheit

Blumberg (blu). Der Verein Kulturbeutel Blumberg wird auch im Jahr 2016 von der Stadt finanziell unterstützt, allerdings mit Vorbehalt. Von den beantragten 20 000 Euro für fünf Veranstaltungen bewilligte der Haupt- und Finanzausschuss am Donnerstagabend 13000 Euro.

Gedacht ist das Geld für drei Veranstaltungen, bei denen insgesamt 9500 Einnahmen erwartet werden, und zwar für einen Volksmusikabend, ein Abendprogramm beim Street-Art-Festival und die Weihnachtsgala. Darauf einigte sich der Ausschuss nach längerer Diskussion auf Vorschlag von Bürgermeister Markus Keller. Über die restlichen 7000 Euro für eine Tanzparty mit der regionalen Gruppe Soulmachine sowie ein zweites Open-Air-Konzert auf der Straußenfarm bei Riedöschingen wird im Rahmen der Haushaltsberatungen entschieden. Das hatten Stadträte und der Bürgermeister vorgeschlagen.

Eines zeigte sich am Donnerstag in der Blumberger Stadthalle: Der Kulturbeutel hat aus seinen bisherigen Erfahrungen im ersten Jahr gelernt und dieses Jahr bisher wesentlich sparsamer gewirtschaftet als im Jahr 2014. Das machte auch Vorstandsmitglied Jürgen Gasper deutlich, der für den Bericht über das Jahr 2014 und 2015 Rede und Antwort stand. Lagen im Jahr 2014 die 34566,47 Euro an Ausgaben insgesamt 13676,82 Euro über den Einnahmen in Höhe von 20889,65 Euro, konnte dieser Posten dieses Jahr um mehr als die Hälfte auf 5280,24 Euro gesenkt werden. Die Ausgaben betrugen 12676,98 Euro, die Einnahmen liegen bei 7396,98 Euro, allerdings stehen noch zwei Veranstaltungen aus.

u 2014 gab es insgesamt zehn Veranstaltungen mit 20889,65 Euro Einnahmen und 34566,47 Euro Ausgaben, die Stadt musste 13676,82 Euro zuschießen. Die einzelnen Posten: Pago Balke Kabarett: Ausgaben 2454,82 Euro, Einnahmen 76,15 Euro; Theaterabend: Ausgaben 2522,09 Euro, Einnahmen 1057 Euro; Konzert Zydeco Annie: Ausgaben 1790,06 Euro, Einnahmen 1079,50 Euro; Zydeco Annie bei Street-Art-Festival: Ausgaben 2584,38 Euro, keine Einnahmen; Konzert Anne Haigis: Ausgaben 1716,93 Euro, Einnahmen 696 Euro; Brassmachine: Ausgaben 6473,45 Euro; Einnahmen 3059 Euro; Rocknacht: Ausgaben: 7931,68 Euro, Einnahmen 7921 Euro; Konzert Peter Horton: Ausgaben 2224,35 Euro, Einnahmen 1172 Euro; Pako Balke: Ausgaben 2322,76 Euro, Einnahmen 360 Euro; Weihnachtsgala: Ausgaben 3826,21 Euro, Einnahmen 5469 Euro.

u Im Jahr 2015 gab es bisher drei Veranstaltungen: Volksmusikkonzert: Ausgaben 6400,25 Euro, Einnahmen 6376,70 Euro; Purple Schulz (abgesagt): Ausgaben: 2298,47 Euro; Wombats: Ausgaben 2957,63, keine Einnahmen (Street-Art-Festival); Open Air mit Lieber Anders auf der Staußenfarm: Ausgaben 1020,632 Euro, Einnahmen 1020 Euro. (blu)

Die Stadträte hatten viele Fragen, sie forderten noch mehr Transparenz und insbesondere auch ein besseres Wirtschaften beim Verkauf von Speisen und Getränken während der Veranstaltung. u Hannes Jettkandt: Dieses Jahr seien es vier Veranstaltungen, merkte der Sprecher der Freien Liste, an: ein Volksmusikkonzert, das Street-Art-Festival, ein erstes Open-Air-Konzert auf der Straußenfarm und ein Konzert von Axel Deyda, dazu kommt aber noch die zweite Weihnachtsgala am 12. Dezember. Ein geplantes Konzert mit Purple Schulz fiel aus, schlug aber vertragsbedingt dennoch zu Buche (siehe Infokasten). Bei den Kosten fiel Jettkandt auf, dass beim Warenverkauf der Umsatz nur wenig über den Einkaufskosten lag. Bei 1616 Euro für Waren beim Volksmusikkonzert wurden 2376 Euro Umsatz erwirtschaftet. Das sei niedrig, üblich seien sonst 200 Prozent. Jürgen Gasper räumte ein, sie hätten mit den Essen nicht gut kalkuliert und zu viele Essen bestellt, die nicht verkauft wurden. u Dieter Selig: Der CDU-Fraktionssprecher stellte fest, für 2015 gebe es bisher zwei Veranstaltungen, wo der eingenommene Eintritt auf Besucherzahlen schließen lasse: den Volksmusikabend mit 200 Besuchern sowie das Open Air auf der Straußenfarm mit 145 Besuchern, mache insgesamt 345 Besucher. Da das Konzert der Wombats beim Street-Art-Festival stattfand, das die Stadt über den Posten Festival unterstützt, mache dies bisher bei 345 Besuchern einen Verlust von 5280 Euro. Damit zahle die Stadt pro Person rund acht Euro, damit die Leute zu einer Veranstalung kämen. Jürgen Gasper vom Kulturbeutel erwiderte, das abgesagte Konzert mit Purple Schulz habe vertragsbedingt trotzdem Geld gekostet. u Stadtrat Selig betonte, wenn ein Verein irgendwo Minus mache, müsse er irgendwo anders Plus machen. Mehrere Veranstaltungen des Kulturbeutels hätten außerhalb der Stadthalle stattgefunden, ihn wundere, weshalb der Verein dort keine Einnahmen erziele, das ziehe sich durch die Jahre 2014 und 2015 durch und nannte als ein Beispiel das Open-Air-Konzert auf der Straußenfarm. Jürgen Gasper antwortete, für das Open Air hätten sie nach einer Möglichkeit gesucht und mit dem Wirt vereinbart, dass der Kulturbeutel den Eintritt nehme und die Werbung übernehme und der Wirt das Personal stelle. Für das nächste Open Air hätten sie sich geeinigt, dass der Kulturbeutel zehn Prozent des Umsatzes für Essen und Trinken erhalte. Stadtrat Selig wollte eine Bereitstellung von Mitteln gerne auf die Haushaltsberatung verschieben, er glaube, dass auf die Stadt wegen der aktuellen Situation in Deutschland noch etliches zukomme, gemeint waren die Flüchtlinge. u Horst Fürderer: Der CDU-Stadtrat wünschte sich mehr Transparenz über Einnahmen und Ausgaben. Man müsse aufpassen, "dass wir denVereinen, die Volksmusik machen, nicht das Wasser abgraben." Jürgen Gasper sagte darauf, der Kulturbeutel wolle keine Konkurrenz machen, sondern nur eine Ergänzung. u Dietmar Schweiger: Als Vertreter der Vereine, speziell der Musikvereine, gefiel dem CDU-Stadtrat der Ansatz mit mehr Ausgaben als Einnahmen nicht, er werde nicht zustimmen. Jeder Veranstalter, der etwas probiere, müsse sehen, dass er kostendeckend arbeite, er erwarte Kostendeckung. u Ursula Pfeiffer: Der SPD-Fraktionssprecherin gefiel die jetzige Kostenaufstellung. Sie bat Gasper, künftig auch die Besucherzahlen anzugeben. Wichtig seien nicht Massenveranstaltungen sondern Qualität.

u Bürgermeister Keller fasste zusammen. Das Konzert mit den Wombats lief gut, bei Weihnachtsgala und Volksmusikabend habe es eine schwarze Null gegeben, er habe keine Probleme, für die drei Veranstaltungen 13 000 Euro zu bewilligen und über den Rest bei den Haushaltsberatungen zu entscheiden. Bei einer Gegenstimme folgte der Ausschuss dem Vorschlag.