Buchbesprechung: Andreas Göhring und Andreas Pöschel werden zu Herrn Göschel

Blumberg (stg). Es ist der Rauch von Holz aus dem Schwarzwald, der dem Schwarzwälder Schinken sein ganz spezielles Aroma verleiht und ihn weltweit bekannt gemacht hat. "Schwarzwaldrauch" wählten die beiden Autoren Alexander Rieckhoff und Stefan Ummenhofer als Titel für ihren mittlerweile elften Kriminalfall, den der neugierige Lehrer und Freizeit-Kriminologe Hubertus Hummel zu lösen hat. Mitten in den Schwarzwald und mit engem Bezug zur Region lassen die beiden erfahrenen und gewitzten Krimiautoren das Geschehen anlaufen.

Journalist Klaus Riesle, Freund von Hubertus Hummel, ist bei gewaltigem Sturm im Wald, um Fotos vor Ort zu schießen. Da erreicht ihn ein mysteriöser Anruf von einem Jäger und bekannten Wildexperten, der zudem Betreiber einer kleinen Schwarzwaldräucherei ist. Im Getöse fallender Äste und krachender Bäume bricht die Verbindung ab. Zusammen mit dem alarmierten Freund und erfahrenen Hobby-Kriminologen, dem Lehrer Hubertus Hummel, sucht er den Jäger in seinem Haus auf und findet ihn erhängt in seiner Räucherkammer – zwischen Schinken und Wurstspezialitäten. Selbstmord oder Mord? Es scheint sich eine journalistische Granaten-Story für Riesle anzubahnen. Aber ohne Kriminalkommissar Winterhalter und seinen Kollegen "Nordlicht Thomsen" von der Polizei geht nichts.

Die beiden erfahrenen Autoren legen sehr unterschiedliche Spuren zu diesem doch recht mysteriösen Fall, und locken den Leser mit ins Geschehen.

In diesem Krimi kommt auch der Blumberger Schinkenhersteller Schwarzwaldhof vor, dessen Chefs aber eine weiße Weste haben. Natürlich wurden die beiden Firmenleiter Andreas Pöschel und Andreas Göhring von den Autoren angefragt, ob sie mitspielen wollen – was diese gerne taten. Als kleine Hommage an die beiden heißt der Firmenchef im Buch Göschel.

Die Schwarzwaldhof-Spur ist also kalt, aber was ist mit den Verbindungen in die USA? Vielleicht ist da ja eine Schinken-Mafia präsent, die über TTIP Druck ausübt. Beim Mordopfer finden sich einige Kontakte in diese Richtung.

Klasse hält das Autorenteam den Spannungsbogen ganz oben und das mit Witz und Humor, der wie eine Scheibe feinster Schwarzwälder Rauchschinken immer wieder auf der Zunge zergeht. In Kapitel aufgeteilt macht dieser Regional-Krimi richtig Spaß. Kann man sich doch so nach und nach die einzelnen Kapitel vornehmen, um schlussendlich dann doch, wie in jedem guten Krimi, den Mörder zu entlarven. Supergute Unterhaltung mit Schmunzel-Effekt bietet dieses Buch und ist ein amüsant leicht lesbarer perfekter Freizeit-Genuss. Die Autoren Alexander Rieckhoff und Stefan Ummenhofer sind in Villingen-Schwenningen aufgewachsen und kennen so das Umfeld bestens, in dem sie ihre mittlerweile elf spannenden Krimis angesiedelt haben. "Schwarzwaldrauch" ist im Piper-Verlag erschienen.