Bürgermeisterstellvertreter Matthias Fischer tauft im August 2016 das neue, wesentlich geräuschärmere, Motorsegelflugzeug des Luftsportvereins auf den Namen der Stadt Blumberg. Foto: Baltzer Foto: Schwarzwälder-Bote

Ärgernis: Luftsportverein stellt leisen Motorsegler in Dienst / Förderantrag kommt für die Stadt zu spät

Der Blumberger Luftsportverein (LSV) wirkt zielstrebig darauf hin, sich ein modernes, geräuscharmes Motorsegelflugzeug anzuschaffen.

Blumberg-Zollhaus. Seit Sommer vergangenen Jahres ist der Verein nunmehr im Besitz eines solchen Fluggerätes. Nach dem Crash der Piper vor vier Jahren, kaufte der Verein zwei gebrauchte Motorsegler, die für Schulungszwecke, Schleppen und Rundflüge Verwendung fanden. Diese wurden verkauft, da es nicht sinnvoll erschien, zwei Schulungs- und Schleppflugzeuge einzusetzen.

Der LSV erwarb 2016 den Turbo-Falke, ein Motorsegler, der allen Vorstellungen der Vereinsverantwortlichen entsprach. Beim Sommerfest des Vereins taufte Bürgermeisterstellvertreter, Matthias Fischer, den Flieger auf den Namen "Stadt Blumberg".

Das Flugzeug sei, sehr zur Freude der unter dem Himmel von Blumberg wohnenden Bürgerinnen und Bürger, äußerst geräuscharm, war vom LSV-Chef Detlef Greitmann zu hören. Die Lärmbelästigungen, vor allem an den Wochenenden und bei Veranstaltungen, seien nunmehr um die Hälfte reduziert worden. Somit neigt sich ein nahezu 60-jähriges, geräuschintensives Ärgernis seinem Ende entgegen. Seit der Vereinsgründung im Jahr 1957 kreisen die geräuschlosen Segelflieger und die lauten Motorsegler am Himmel über Blumberg. Es werde sich jetzt erweisen müssen, ob das neue Sportflugzeug auch den Vorstellungen der Zollhäuser entspreche, so der Vorsitzende. Er sei fest davon überzeugt, dass sich der Motorsegler, der erstmals 2011 bei der Luftfahrtmesse in Friedrichshafen vorgestellt wurde, bewähre. "Der Geräuschpegel hat sich gefühlt halbiert", sagte Greitmann.

Stadtverwaltung: Erst die Mittel beantragen, dann den Kauf tätigen

Sein Bestreben sei es, sich auf die gute Weiterentwicklung des Vereins, vor allem in der Nachwuchswerbung und Schulung der Jugend, zu konzentrieren", bekannte Detlef Greitmann. "Für dieses Jahr haben wir bei der Stadt Blumberg einen Antrag auf Fördermittel in Höhe von 5000 Euro gestellt.

Da wir den Antrag nach Ansicht der Stadt zu spät eingereicht haben, wurden die Mittel um 1500 Euro gekürzt", ließ Detlef Greitmann verlauten. Noch sei das Flugzeug nicht gänzlich bezahlt worden und stehe bis 2018 noch im Besitz des Voreigners. Und somit habe der Verein eigentlich fristgerecht den Antrag auf Fördermittel gestellt, meinte Detlef Greitmann.

Dazu gab Nicole Schautzgy, Hauptamtsleiterin der Stadt Blumberg, kompetente Auskunft: "Bei den Haushaltsberatungen der Stadt stand auch das Thema Vereinsförderung auf der Tagesordnung", so Schautzgy. "Unter anderen wurde dabei der LSV mit 3500 Euro begünstigt" ergänzte sie. Die beantragten 5000 Euro Fördermittel für den Erwerb des Motorseglers wurden um 1500 Euro gekürzt, da der LSV nicht die Kriterien erfüllt habe, die da wären: Erst die Fördermittel beantragen, dann nach Bewilligung den Kauf tätigen, wies Nicole Schautzgy in aller Deutlichkeit hin.

Der auf den Namen "Blumberg" getaufte Motorsegler verfügt über 115 PS, hat eine Spannweite von 15,3 Metern und ist 7,6 Meter lang. Das sagt Karl Gehrke, der vor vier Jahren den Vorsitz an Detlef Greitmann abgab. Der Tankinhalt reiche für eine Flugzeit bis zu sechs Stunden und rund 212 Kilometer.