Vivian, Elke und Carina Bellhäuser (von links) haben die Fasnet im Blut. Foto: Herrmann Foto: Schwarzwälder-Bote

Menschen: Familie Bellhäuser ist von Kopf bis Fuß auf die närrischen Tage eingestellt

In den Fasnetwochen herrscht bei der Blumberger Stadträtin Elke Bellhäuser Ausnahmezustand.

Blumberg. Als echtes Kind der Blumberger Narrrengesellschaft ist sie seit ihrer frühesten Jugend in der fünften Jahreszeit vom Fastnachtsvirus befallen.

Ihre 27-jährige Tochter Carina steht ihr in nichts nach und schwingt schon von klein an in den verschiedenen Tanzgruppen der Narrengesellschaft die Beine. Auch die jüngste Tochter, die 14-jährige Vivian, bewies schon mit großer Schlagfertigkeit in der Bütt ihre närrischen Gene.

Als echtes Vorbild ist Elke Bellhäuser über die närrischen Tage gleich in verschiedenen Funktionen im Einsatz. Seit mehr als fünf Jahren ist sie Schriftführerin der Narrengesellschaft, seit zehn Jahren macht sie mit ironischem Witz mit ihrer Partnerin Martina Selig die Bütt unsicher. Grundsätzlich nehmen die beiden die Männer, aber auch sich selbst auf die Schippe.

Dieses Mal geht es um die Wechseljahre. Seit ihrem 14. Lebensjahr ist Elke Bellhäuser auf der Bühne. Zuerst bei den unvergesslichen Trillergirls, dann in der Funkengarde. Mit ihrer Freundin Martina Selig trainierte sie nach der aktiven Zeit mehr als 20 Jahre die Blumberger Funkengarde sowie zehn Jahre die Minifunken. Unvergessene Auftritte auf deutsche oder amerikanische Märsche begleiteten ihren Weg. "Von 1997 bis 2000 holten wir bei den Gardetanz-Wettbewerben in Grüningen den Siegespokal," sagt sie stolz.

Obwohl sie schon für 35 aktive Jahre bei der Narrengesellschaft geehrt wurde, verspürt sie keine Fastnachtsmüdigkeit. Nach den offiziellen Terminen ist sie auf der "närrischen Gass" zu finden und zu jedem Schalk bereit. Fastnacht liegt ihr einfach im Blut. Mit ihren Kolleginnen Heidi Michaelis und Martina Selig feiert sie in dieser Kampagne mit einem gemeinsames Häs für Blumberger Büttenredner auf der Straße Premiere. Man will für den Humor am Narrenpult auch jüngeren Nachwuchs mobilisieren.

Die 27-jährige Carina Bellhäuser folgt den Fußstapfen der Mutter. Mit sechs Jahren begann sie bei den Minifunken. Über die Tanzformation Top-Ten wechselte sie mit 16 Jahren in die Funkengarde. Zehn Jahre war sie hier eine Leistungsträgerin und fegte mit viel Charme und Grazie über die Bühne.

Dieses Jahr feiert sie mit ihren Team Kristin Mittelstädt und Constanze Hauger den Einstand als Trainerin. "Wir haben zurzeit keine Nachwuchssorgen und können elf Funken auf der Bühne präsentieren," freut sie sich. Mit der selbst kreierten Performance "Lord of the dance" werden sie das Publikum an den drei Programmabenden entzücken. Weitere Auftritte wie am Fastnachtssonntag nach dem Umzug in der Stadthalle oder am Rosenmontag in Fützen sind eingeplant. "Vor jedem Auftritt ist das Lampenfieber ungebrochen groß," blickt sie den Tanzeinlagen mit Begeisterung entgegen.

Mit der 14-jährigen Vivian zeigte sich auch die jüngste Dame im Haus Bellhäuser auf närrischem Kurs. Bereits vier Mal erntete sie in der Bütt mit vorlautem Mundwerk großen Applaus.

Doch dieses Jahr pausiert sie, wie schon 2016. Der Bazillus Fasnet treibt im Hause Bellhäuser jedes Jahr am Waldrand sein Unwesen. Dem schwäbischen Hausherrn Philipp ist hier nicht immer alles geheuer. Er bringt aber für den Eifer seiner drei Frauen großes Verständnis auf und hilft bei der Narrengesellschaft im Hintergrund.