Markus Leichenauer, Leiter der kirchlichen Sozialstation Blumberg, mit der Pflegedienstleiterin Kirsten Cebandt. Das neue Pflegestärkungsgesetzt gilt es künftig umzusetzen. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Markus Leichenauer leitet kirchliche Sozialstation seit einem Jahr

Blumberg. Im März ist Markus Leichenauer bereits seit einem Jahr der neue Leiter der Sozialstation Blumberg. Seither haben sich so manch neue Türen geöffnet, sowohl für ihn selbst als auch für seine rund 40 Mitarbeiterinnen.

Herr Leichenauer, wie gefällt es Ihnen in Blumberg?

Mir gefällt es hier richtig gut. Ich habe mich unfassbar schnell eingefunden. Die Blumberger haben mich offen empfangen, das hat es natürlich auch einfacher gemacht. Ich habe eine sehr große Unterstützung durch meine Mitarbeiter, Patienten und dessen Angehörige erfahren.

Ihr Arbeitsbeginn jährt sich zum 1. März. Was konnten Sie im fast vergangenen Jahr als Leiter der Sozialstation erreichen?  

Ich war zunächst darauf bedacht, den Wechsel so wenig spürbar wie möglich für das Haus und die Patienten zu machen. Oberstes Ziel war es, die Sozialstation, das heißt die Menschen und die Abläufe kennen zu lernen. Von den ersten Veränderungen ist nach außen wenig sichtbar, denn es ging zunächst lediglich darum, einige internen Dinge bei der Aufgabenverteilung und den Kommunikationswegen anzupassen. Ebenfalls sehr wichtig empfinde ich die Stärkung der Mitarbeiter durch mehr Verantwortung, wie am Beispiel Nicole Hilbig deutlich wird, die unser Angebot "Essen auf Rädern" nun vollumfänglich und eigenverantwortlich führt. 

Worauf legen Sie bei der Mitarbeiterführung besonderen Wert? Transparenz im Handeln und eine offene Kommunikation sind entscheidende Faktoren. Ich arbeite nicht aus meiner Rolle heraus, sondern vielmehr mit der Kraft von Argumenten. Im guten gegenseitigen Miteinander haben wir deshalb auch alles geschafft, was wir in diesem einen Jahr erledigen wollten. Dahinter steckt natürlich ein großes Zeit-Investment.

Das Thema Pflege ist ein extrem komplexes Thema mit sich ständig ändernden Gesetzeslagen. Wie haben Sie sich darin eingearbeitet?

Es ist eine tolle Herausforderung. Diese habe ich bei meiner Entscheidung für die Stelle auch gesucht. Anfangs bin ich bei jeder Schwester und Tour mitgefahren. Ich habe die Patienten kennengelernt und mir von vielem ein Bild machen können. Überhaupt bin ich ein wunderfitziger Kerl und stelle unheimlich viele Fragen, sei es im Haus, im Caritasverband, beim Austausch unter anderen Sozialstations-Leitern oder auch bei den Krankenkassen. Gerade als Neuling hat man ja den Vorteil, dass man viel fragen darf. Die sich verändernden Gesetzeslagen wird ein Recherchieren, Studieren und Nachfragen aber auch in Zukunft unumgänglich machen.

Das neue Pflegestärkungsgesetz zeigt uns das auch.

Welche Auswirkung hat genau dieses für Ihre Arbeit?

Es wird uns in der nächsten Zeit intensiv beschäftigen. Besonders bei der Verhinderungspflege und bei den Betreuungs- und Entlastungsleistungen erfahren die Patientinnen und Patienten ein Mehr an Leistungen. Wir sind bestrebt, das anzubieten, was unsere Patienten an Hilfe und Unterstützung brauchen, um so lange wie möglich zu Hause wohnen zu können.

Die Anbieterzahl im Bereich der mobilen Pflegedienstleister steigt kontinuierlich. Spüren Sie einen gewissen Konkurrenzdruck?

Das kann ich so nicht sagen. Wir sind froh, dass wir nicht alleine im Markt unterwegs sind. Wir müssen uns der Konkurrenz nicht fürchten. Wir bringen einen Erfahrungsschatz mit, der bis ins Jahr 1978 zurück geht. Unsere Mitarbeiter sind schon lange hier. Wir sind eine kirchliche Einrichtung, das passt ja nicht für jeden und das ist auch in Ordnung. Doch durch den karitativen Hintergrund ist bei uns kein Wachstumsdruck da. Für unsere rund 100 Patientinnen und Patienten nehmen wir uns auch immer wieder gern mal Zeit für ein kurzes Gespräch.

u   Fragen von Madlen Falke