Hochkonzentriert übt sich Ahmet Sagin im eindrehen von Lockenwicklern. Sophie Korn (links) und Chiara Benzing sind von ihrem Praktikum im Kindergarten begeistert. Foto: Weißer Foto: Schwarzwälder-Bote

Blumberger Realschüler erkunden Berufswelt / Praktika im Rahmen der Projektwochen

Von Annika Weißer

Blumberg. Lockenwickler und Tastatur statt Füller und Schulheft. So sehen die Arbeitstage diese Woche für die Neuntklässler der Realschule Blumberg aus. Drei Tage lang haben sie im Rahmen der themenorientierten Projektwochen (ToPe) Zeit, einen kurzen Einblick in die Berufswelt zu erlangen. Berufsorientierung an Realschulen, kurz BORS, nennt sich das Ganze. Es ist bereits das zweite Mal innerhalb dieses Schuljahrs, dass die Schüler, unter Aufsicht der BORS-Lehrer Stephanie Riegger und Alexander Hermann, Betriebe im Umkreis kennenlernen können.

Die 14- bis 16-Jährigen haben sich auf die verschiedensten Aufgabengebiete verteilt, denn in fast allen Betrieben ist ein Praktikum möglich. In Landschaftsgärtnereien, über Kindergärten, Bankfilialen, Reisebüros und verschiedenste Artztpraxen bis hin zu Rechtsanwaltskanzleien, ist alles vertreten.

Statt eng zusammen in einem Klassenzimmer zu sitzen, sind die Neuntklässler auch geografisch weit verteilt. Blumberg, Donaueschingen, Villingen-Schwenningen, Schönwald, Tuttlingen und Singen. Im ganzen Landkreis und darüber hinaus, versuchen die Schüler darüber zu entscheiden, welchen Berufsweg sie einschlagen möchten. Sophie Korn und Chiara Benzing sind von ihrem Praktikum im Sophie-Scholl-Kindergarten begeistert und können sich die Arbeit als Erzieherin auch als mögliche zukünftige Beschäftigung vorstellen. Von 8.30 bis etwa 14 Uhr lassen sie sich von den Kindern den Innen- und Außenbereich des Kindergartens zeigen, spielen Brettspiele und betreuen ihre kurzzeitigen Schützlinge unter der Aufsicht des regulären Personals. Aber nicht nur die Mädchen schätzen die praktische Berufserfahrung. Auch Ahmet Sagin kann sich vorstellen, den erprobten Beruf später einmal auszuüben. Im "CreHaartiv Studio Biggi" darf er das Tagesgeschäft des Friseurs kennenlernen. Haare waschen, Handtücher bereitlegen, den Boden wischen und Kunden betreuen, gehören derzeit zu seinen Aufgaben.

Auch andere Berufe wie Industriekauffrau, Versicherungsfachman oder Sozialpädagogin werden in diesen Tagen gründlich unter die Lupe genommen. Diese Praktika sind oft entscheidende Hilfen bei der Berufswahl, denn sie bieten einen realen Einblick in das Berufsleben. Sollte man sich entscheiden, den erprobten Beruf nach der Schulzeit zu erlernen, kann man während des Praktikums bereits hilfreiche Kontakte knüpfen und einen ersten Eindruck seiner Fähigkeiten vermitteln.