Mit einem Großaufgebot rückte die Blumberger Feuerwehr an den Ort des Gasunfalls beim Blumberger Marktplatz. Foto: Baltzer

29-Jähriger erwischt Hauptgasleitung mit Trennschleifer. Verursacher löst geistesgegenwärtig Alarm aus.

Blumberg - Kurz vor 19 Uhr geht am Donnerstagabend ein Notruf wegen Gasalarm ein. Mehrere Dutzend Einsatzkräfte waren rasch vor Ort. Sicherheitshalber entscheidet die Feuerwehr: Evakuierung des gesamten Gebäudes! Der Grund für den unerwarteten Gasaustritt war ein Versehen.

Bei Renovierungsarbeiten in dem ehemaligen Quick-Imbiss in der Tevesstraße hatte ein 29-jähriger Mann gegen 18.50 Uhr mit einem Trennschleifer ein vermeintlich altes Installationsrohr im Erdgeschoss durchtrennt, teilt die Polizei mit. Weil anschließend Gas austrat, wurde schnell klar, dass es sich nicht um ein altes Rohr, sondern um die Hauptgasleitung handelte, heißt es im Polizeibericht. Der Verursacher hatte nach Informationen des Schwarzwälder Boten eine leichte Rauchvergiftungen, kam aber nicht ins Krankenhaus. Sonst wurde von den Bewohnern niemand verletzt.

Bewohner evakuiert

Der Verursacher habe geistesgegenwärtig reagiert und sofort Alarm ausgelöst, sagte Kommandant Stefan Band dem Schwarzwälder Boten. Band übernahm die Einsatzleitung und alarmierte alle notwendigen Dienststellen. Innerhalb kürzester Zeit waren mehr als 50 Einsatzkräfte von Feuerwehr DRK und Malteser sowie Notarzt Reiner Holzke vor Ort und machten sich selbst ein Bild.

Schnell vor Ort war auch die Energieversorgung Südbaar, die den Strom abstellte und die Stadtwerke Villingen-Schwenningen zu Hilfe rief, die die Gasabschaltung übernahm.

Kreislaufkollaps: Ein Atemschutzträger der Feuerwehr, der kurz zuvor beim Blutspenden in Achdorf gewesen war, erlitt einen Kreislaufkollaps, er war aber kurze Zeit später wieder einsatzfähig. Zur Vorsicht wurden die Bewohner im betroffenen Haus, das gegenüber des Blumberger Marktplatzes liegt, von der Feuerwehr evakuiert. Für alle Fälle hatte Kommandant Band vorsorglich auch die Kameraden aus Donaueschingen mit der Drehleiter alarmiert und angefordert, falls weitere Häuser zu räumen gewesen wären und dabei körperlich behinderte Bewohner gerettet hätten werden müssen.

Die Lage vor Ort war schwierig. Die Feuerwehrkräfte kamen nicht an die Gasarmaturen, die hinter einer verschlossenen Eisentüre installiert waren, heran, ein Einsatz von Stahlschneidern oder anderer derartiger Geräte kam wegen des Funkenflugs und der damit drohenden Gefahr einer Gasexplosion nicht in Frage.

Ein Mitarbeiter der Stadtwerke Villingen-Schwenningen konnte das Gas abstellen. Zum Einsatz kam auch der Messtrupp vom Bevölkerungsschutz Baden-Württemberg, um Messungen der Luft durchzuführen.

Vor Ort war auch die Polizei mit zwei Kräften, sie sollten herausfinden, ob der Unfall eventuell durch eine strafbare Handlung verursacht worden sein könnte, was aber nicht der Fall war, wie sie anschließend mitteilten.

Im Einsatz waren die Blumberger Feuerwehr mit den Abteilungen Blumberg Stadt, Achdorf und Riedböhringen, außerdem die Feuerwehr Donaueschingen mit einer Drehleiter, das DRK, der Notarzt, das Malteser Hilfswerk, der Messtrupp vom Bevölkerungsschutz Baden-Württemberg, die Polizei, die Energieversorgung Südbaar, die Stadtwerke Villingen-Schwenningen.