Die Bewirtschaftung der Blumberger Jagdpachtreviere ist geregelt. Ausschlaggebend war eine Initiative aus Mitte der Jagdpächter, die den Konsens mit der Verwaltung suchte und fand. Foto: Burgi Foto: Schwarzwälder-Bote

Bislang nur drei Reviere nicht vergeben / Jagdpächtergemeinschaft und Stadtverwaltung haben Weg gefunden

Von Achim Stiller

Blumberg. Die meisten Jagden sind trotz Änderungen in den Pachtbedingungen vergeben, nach monatelangen Diskussionen, emotionalen Kämpfen und runden Tischen (wir berichteten mehrfach). Die Kuh ist also vom Eis, könnte man sagen, weil die Mehrheit der hiesigen Jägerschaft auf Konsens statt Härte setzt.

Die Jagdverpachtung zum 1. April ist aus Sicht der Stadt Blumberg erfolgreich verlaufen. Bisher wurden 17 Pachten vergeben. Durch die Grenzänderungen mussten 19 Reviere und drei Regiejagden angeboten werden. Einige Jäger äußerten bereits im Vorfeld, dass sie aufgrund Ihres Alters keine Jagden mehr übernehmen werden, einige andere waren allerdings auch über den neuen Zuschnitt einiger Reviere und die Einrichtung von drei Regiejagden erbost. Den vermeintlich hohen Wildverbiss bei den Naturverjüngungen, womit der Forst seine Forderungen nach Verschärfung der Jagdvorgaben begründet, wurde und wird von dieser Seite nach wie vor angezweifelt. In der Folge waren dann auch einige Waidmännen nicht mehr bereit, unter den neuen Bedingungen eine Pacht zu übernehmen.

Die im Zuge der Diskussion um das neue Vertragswerk seitens der Hegeringführung ausgesprochene Drohung, alle Blumberger Pächter würden nicht mehr antreten, bewahrheitete sich dann allerdings nicht. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem die Ausführungen des Bürgermeisters beim Neujahrsempfang, als er den Jägern in seiner Ansprache die Hand reichte. In der Folge bildeten aus den Reihen der Hegeringmitgliedern rund 30 Jagdpächter und Begehungsberechtigte, die Mehrheit der Mitglieder, eine Gemeinschaft, die Manfred Bouillon damit beauftragte, mit der Stadt Verhandlungen aufzunehmen. Die bislang kompromisslose Härte der Hegeringführung wurde damit und mit dem Ziel des Konsens, aufgebrochen.

Mit Erfolg für beide Seiten. Im Januar gab es auf dieser Grundlage durch den Gemeinderat noch Änderungen des Jagdpachtvertragsentwurfs zu Gunsten der Jägerschaft.

Bei den noch nicht verpachteten Jagden handelt es sich um eher anspruchsvollere Bereiche, auch mit einem großer Anteil an landwirtschaftlichen Flächen. Es sind dies Riedböhringen III (östlich der B27 Richtung Hondingen) und Riedböhringen II (westlich der B27, Richtung Behlaer Höhe), wozu aber noch Verhandlungen laufen. Zudem Blumberg II, das Eichberg-Revier, das durch seine starke Naherholungsnutzung sehr schwer zu bewirtschaften ist.

Da nach dem Jagdgesetz in Bund und Land alle Reviere auf jeden Fall bejagt werden müssen, ist die Stadt Blumberg verpflichtet, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der Gemeinderat beschloss daher einstimmig, die noch restlichen Jagden für ein Jahr in Regie zu vergeben.

Folgende Antworten kamen auf Anfrage zum Thema Jagdpacht von der Stadtverwaltung:

Sind die vergebenen Jagdpachten allesamt an Blumberger Pächter vergeben?

Nein, die Jagden sind nicht ausschließlich, aber zu einem großen Teil, an Blumberger verpachtet. Die Pächter kommen auch aus der Hüfingen, Stühlingen und der Schweiz.

Sind die drei Regiejagden vergeben?

Die Regiejagden wurden an zwei Blumberger und an einen Pächter aus Donaueschingen vergeben.

Hat es zwischenzeitlich noch weitere Reaktionen seitens des Hegerings gegeben hinsichtlich der neuen Vorgaben für die Jagdpacht?

Die Haltung des Hegerings wurde mehrfach öffentlich und wiederholt inhaltsgleich kommuniziert, zuletzt in dem offenen Brief an Bürgermeister Keller, den Gemeinderat und die Presse. Ein Termin mit dem Hegering war auf Anfang des Jahres fixiert, dieser wurde dann von Seiten des Hegerings (des Hegeringleiters - die Red.) abgesagt.

Die Fragen stellte Achim Stiller