Jürg Guhl und Marita Fiege bekommen von Ortsvorsteher Norbert Baumann (von links) das Komminger Ortswappen überreicht. Foto: Suttheimer Foto: Schwarzwälder-Bote

Eröffnung: Neue Gebäude-Besitzer in Kommingen laden Nachbarn zu einem zünftigen Fest ein

Blumberg-Kommingen. Sie fühlten sich in Kommingen von Anfang an wohl, sagten Marita Fiege und Jürg Guhl beim Rathausfest am Mittwoch. Als Dank für die viele Unterstützung beim Umbau des ehemaligen Rathauses hatten die beiden die Nachbarn und Freunde zu einer zünftigen Feier eingeladen. Die pensionierte Rektorin Marita Fiege stammt aus Esslingen, ihr Partner Jürg Guhl aus Stein am Rhein. "Wir haben etwas Gemütliches auf dem Land ohne Garten gesucht, da wir viel reisen", sagte Marita Fiege.

In Kommingen wurde das Paar dann fündig. Die erste Besichtigung war im Sommer 2015. Der Kauf des 1860 gebauten Hauses erfolgte im Dezember 2015. "Eigentlich wollten wir schon Weihnachten 2016 darin wohnen", erklärte Fiege. Doch es kam anders. Denn der Denkmalschutz stoppte das Vorhaben. Man einigte sich, dass die Außenfassade im Original erhalten bleibt.

Im Gebäudeinneren hatten die zukünftigen Neubürger aber völlig freie Hand. So machten sie aus dem alten Gemäuer ein Schmuckstück. Überraschend wurden beim Sanieren unter dem Dach ein mumifizierter Marder gefunden sowie Getreidereste. Im WC blieb das alte Waschbecken erhalten. Eigentlich hätten sie nur eine Garage mit Dusche und Kochmöglichkeit gesucht, meinte Jürg Guhl. Die Beiden hätten nicht zu glauben gewagt, dass ihre Bewerbung für das Haus angenommen wird. Ortsvorsteher Norbert Baumann berichtete, der Ortschaftsrat habe es sich nicht leicht gemacht, aus den elf Bewerbungen auszuwählen. Doch habe ihn des Konzept der späteren Käufer am meisten überzeugt.

Bis 1956 war in dem Haus auch der gemeindeeigene Farrenstall untergebracht. Die Feuerwehr hatte hier ihren Platz, bis 1989 gab es eine Postagentur und bis 1. Oktober 2000 war eine Bank mit einer Filiale vertreten.

Seit 2010 stand das alte Rathaus leer. Für den Umbau bekamen die neuen Eigner Geld aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum. Baumann zeigte sich stolz über die Entwicklung seiner ehemaligen Wirkungsstätte. Ein Bläsertrio umrahmte die Feier mit der Schweizer Nationalhymne und dem Badnerlied. In der ehemaligen Gefrieranlage wird der Zeichner und Cartoonist Jürg Guhl sein Atelier einrichten.