Timur Karabulut und Dilara Konzili-Cankaya an der Baglama stehen für die Vielfalt der Saiteninstrumente, welche die Jugendmusikschule Zollernalb im Rathaussaal in Bitz präsentiert hat. Foto: Fischer Foto: Schwarzwälder-Bote

Jugendmusikschule Zollernalb präsentiert sich im Bitzer Rathaus / Klänge der Baglama führen in den Orient

Von Judith Fischer

Bitz. Die Jugendmusikschule Zollernalb hat bei einem Schülerpodium der Gitarrenklassen die Zuhörer in die Klangwelten der Saiteninstrumente entführt. "Es macht Spaß, wenn man so tolle Schüler hat", freute sich Gitarrenlehrer Martin Grohmann von der Jugendmusikschule Zollernalb. Unter dem Motto "Saitenpfade" veranstaltete diese am Samstagabend ein Schülerpodium der Gitarrenklassen. Neun Schüler, drei Lehrer und ein Ensemble luden das Publikum ein, mit ihnen diese Pfade akustisch zu beschreiten, und zeigten dabei ihr Können an den verschiedenen Saiteninstrumenten.

Von den kleinen, die vor einigen Wochen erst mit dem Unterricht angefangen hatten, bis hin zu älteren Schülern, die bereits bei "Jugend musiziert" Preise abräumten, hatten sie alle eines gemeinsam: Freude am Musizieren, die das Publikum den jungen Menschen, trotz ihrer Aufregung, deutlich ansah.

Zahlreiche Eltern, Großeltern und Geschwister waren in dem kleinen Saal im Bitzer Rathaus erschienen, gespannt auf die Fortschritte der Kinder.

Sehr eindrücklich zeigte die Jugendmusikschule die feinen Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Saiteninstrumenten. Diese standen im Zentrum, wobei die Schüler überwiegend Zupfinstrumente vorführten. Aber auch ein Akkordeon, Flöten sowie einige Streicher waren dabei. Manche Schüler präsentierten auch Instrumente, die man seltener zu Ohren bekommt. Die Renaissancelaute beispielsweise hat einen sehr schönen, süßlichen Klang.

Ganz anders klingt, trotz ihrer ähnlichen Form, die Baglama, welche von zwei Schülern im Zusammenspiel vorgeführt wurde. Die Klänge dieser türkischen Laute sind den europäischen Ohren weniger vertraut und entführen die Zuhörer in den Orient. Baglama-Lehrer Cegiz Cankaya selbst zeigte auf sehr beeindruckende Weise, was aus diesem Instrument herauszuholen ist.

Im starken Kontrast dazu steht der Klang der E-Gitarre, die der nächste Schüler vorstellte. Aber auch er spielte keine rockigen Lieder, sondern eher ruhige, improvisierte Musik. Die Schüler spielten alleine, zusammen mit ihren Lehrern, zu zweit oder zu dritt, mal mehrstimmig mal im Kanon, mal perfekt zusammen. Dabei war Musik aus aller Welt dabei: Die Saitenpfade führten nach Spanien, welches als Mutterland der modernen Gitarre gilt, nach Amerika und nach China, zu traditioneller und moderner Musik. Auch bekannte Melodien, welche das Publikum zum leisen Mitsummen animierten, waren dabei. Nebenbei lernte das Publikum viel über die verschiedenen Saiteninstrumente, ihre Geschichte, ihren Aufbau, ihre Spielart und was eine Gitarre mit Saitenwürsten gemeinsam hat: Früher waren Gitarrensaiten und Würstchen von einem Schweinedarm ummantelt.

Zum Schluss waren die Erwachsenen dran: Das Ensemble "Happy Musici" der Saitenfreunde Binsdorf rundete mit fröhlich-luftig-leichten Melodien den gelungenen Abend ab.