Mit dem Erntedankfest hat die katholische Kirchengemeinde Bitz ihr Fest zum Kirchenjubiläum verknüpft. Foto: Schwarzwälder-Bote

Katholische Kirchengemeinde feiert Jubiläum der Kirche St. Michael

Bitz. Das 50. Jubiläum der Kirche St. Michael hat die katholische Kirchengemeinde mit Patrozinium und Erntedankfest gefeiert. Domkapitular Uwe Scharfenecker hat die Festpredigt gehalten.

Sehr viele Gläubige aus Bitz und Ebingen waren am Sonntag zur Heiligen Messe in die frisch renovierte kleine Kirche gekommen. Weihrauchduft erfüllte das voll besetzte Gotteshaus, in dem in einer feierlichen Eucharistiefeier der Erbauung vor 50 Jahren gedacht wurde. Pfarrer Andreas Gog freute sich, dass Domkapitular Uwe Scharfenecker sofort bei Anfrage sein Kommen zugesagt habe und somit dem Fest Gewichtigkeit und Bedeutung nach Innen und Außen verleihe.

Eucharistie bedeute Dankbarkeit. Und so könne man an diesem Tag gleich doppelt dankbar sein, so Scharfenecker. Einmal dafür, dass die Bitzer Katholiken vor 50 Jahren den Sieg Gottes durch diesen Kirchenbau erleben durften – auch wenn ein paar resolute Frauen erst als Bittsteller direkt dafür in Rottenburg beim damaligen Bischof vorstellig werden mussten – zum anderen für das gleichzeitige Erntedankfest. Der Glaube an Gott schließe Einsatz für den Nächsten ein und sei gleichzeitig ein Brunnen, aus dem die Gläubigen schöpfen, um die Herausforderungen dieser Zeit zu bestehen.

Ein mutiger Schritt zu der damaligen Zeit

Die feierliche Zeremonie wurde von den Ministranten aus St. Hedwig und Bitz und dem Kirchenchor von St. Hedwig umrahmt. Abschließend dankte Pfarrer Gog dem Bürgermeister Hubert Schiele und Ute Schulze-Temming in Vertretung der evangelischen Pfarrerin Bärbel Danner für die gute Zusammenarbeit.

Nach dem Festgottesdienst zog die Prozession von der St. Michaelskirche zur Festhalle, wo das Fest mit einem gemeinsamen Mittagessen, vielen Gratulanten und einem kleinen bunten Programm fortgesetzt wurde.

Für sein Grußwort am Nachmittag war Bürgermeister Hubert Schiele im Archiv fündig geworden. Es sei für die Katholiken in Bitz zur damaligen Zeit ein mutiger Schritt gewesen, sich an den Bau einer eigenen Kirche zu wagen. Der Gemeinderat habe vor 50 Jahren einen Zuschuss von 20 000 Mark bewilligt, und an der Einweihung hätten alle Gemeinderatsmitglieder geschlossen teilgenommen. Heute habe zwar die Kirche an Bedeutung verloren, so Schiele, dennoch suchten viele Menschen Antworten darauf, wie sie ein sinnvolles Leben führen könnten. Gerade denen reiche es nicht, nach Geld und Erfolg zu streben. Die Kirche als Bewahrerin humaner Traditionen werde auch heute noch gebraucht.