Klatschen, singen und trommeln: Die Waldwichtel unterhielten die Besucher bestens. Foto: Schwarzwälder-Bote

Seit zehn Jahren gibt es die Bitzer Waldkindergartengruppe / Fest zum Jubiläum / Am Anfang große Widerstände

Von Judith Fischer Bitz. Feiern mit Waldwichteln: Die Bitzer Wald-Kindergartengruppe hat ihr zehntes Jubiläum begangen. Trotz schweren Anfängen hat sich die Gründung gelohnt."Im Waldkindergarten ist es wunderschön, das werdet ihr heute selber sehen", singen die Kinder im Chor. Denn zu ihrem zehnten Jubiläum haben sich die kleinen Waldwichtel der Bitzer Waldgruppe eine Menge einfallen lassen. "Mit diesem kleinen Programm wollen wir zeigen, was wir das ganze Jahr so machen", erklären die Erzieherinnen.

Und so singen und trommeln die Kinder, führen einen Zwergentanz auf und verwandeln sich in einen riesigen Tausendfüßler. Mit ihren roten und blauen Latzhosen und den bunt gehäkelten Zwergenmützchen auf den Köpfen sehen die Kinder wirklich aus wie kleine Waldwichtel. Eltern, Großeltern und Geschwister haben sich – mit festem Schuhwerk und Schirmen ausstaffiert – auf der großen Waldlichtung eingefunden und beobachten das muntere Treiben. Das regnerische Wetter scheint die Kinder nicht weiter zu stören, schließlich verbringen sie von Mai bis Oktober jeden Wochentag im Wald oder in der Forsthütte im Salenhau.

In den Wochen zuvor hatten die sechs Erzieherinnen und zwei Praktikantinnen viel Aufwand betrieben, um das Fest auf die Füße zu stellen. Entsprechend groß war das Angebot: Kinderschminken, Werkarbeiten mit Holz wie Stöcke schnitzen und Hämmern, ein Barfußpfad, Tannenzapfenwerfen, eine Kugelbahn und ein Matschloch warten auf die Kinder. Bei einem Wald-Quiz stellen die Besucher ihr Wissen über Bäume und Tiere unter Beweis. Der Höhepunkt ist die Vorführung des Märchens "Froschkönig" am Nachmittag, für die der Kindergarten extra eine Puppenspielerin engagiert hat.

Förster Wolfgang Bitzer zersägt vor den Augen der Versammelten einen gefällten Baum und erzählt über den Wald. Zwei große Zelte bieten Schutz vor Regen und ein Wagen der Holzofen-Bäckerei offeriert verschiedene Leckereien. "Wir sagen immer, die Kinder sind zu wenig in der Natur. Hier bekommen sie diese Gelegenheit", stellt Bürgermeister Hubert Schiele in seiner kleinen Ansprache fest. Er hatte damals vor zehn Jahren die Idee, eine Waldgruppe zu gründen. Doch: "Es war nicht ganz einfach", erinnert er sich. 2002 erklärte der Forst, dass die Forsthütte im Salenhau nicht länger gebraucht werde. Bei den Überlegungen des Gemeinderats, wie die Hütte nun zu nutzen sei, nahm die Waldgruppe immer mehr Gestalt an. Aber: "Die Widerstände waren groß", weshalb es nur eine Halbjahresgruppe im Wald geben durfte, wenn insgesamt 15 Kinder zusammenkommen. Schließlich fanden sich nur 13 Kinder, aber die Waldgruppe wurde trotzdem gegründet und ist seitdem immer mit ungefähr 20 Kindern voll besetzt.

"Wer einmal gesehen hat, wie viel Spaß die Kinder hier haben, weiß, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben", bemerkt Schiele.