Die Bitzer Gemeinderäte verschafften sich bei ihrem Waldbegang einen Einblick in den Forst. Foto: Bitz Foto: Schwarzwälder-Bote

Waldbegang: Bitzer Gemeinderäte besichtigen den Forst / Blick auf die Ziegenbeweidung und die Holzernte

Bitz. Im Wald sind die Mitglieder des Bitzer Gemeinderats gewesen und haben zunächst im Harthausertal die Ziegenbeweidung auf dem 2015 mit Fördermittel für die Landschaftspflege gepflegten Trockenbiotop "Harthausertal Biotopnummer 2018" besichtigt. Dort findet eine Beweidung durch Schafe und Ziegen statt. Da auf der Gemarkung Bitz wenig Trockenrasen oder Wacholderheiden vorhanden sind, wurde versucht, entlang des Harthauser Talwegs einen Trocken- und Magerrasen anzulegen. Ursprünglich gab es auf dieser Fläche in den vergangen Jahren eine dichte Fichtennaturverjüngung.

Diese hat zunächst eine Firma abgesägt und anschließend zum Harthauser Talweg befördert, wo das Gehölz gehackt und die daraus entstandenen Hackschnitzel abtransportiert werden. Die noch vorhandene Humusschicht wurde abgetragen und dem Boden dadurch die Nährstoffe entzogen, damit sich anschließend ein Magerrasen bildet. Die Gesamtkosten der Maßnahme beliefen sich auf 9300 Euro, dafür gab es einen Zuschuss in Höhe von 6618 Euro. Um das erneute Zuwachsen des Biotops zu verhindern, findet nun eine Beweidung von Schafen und Ziegen statt. Die beiden Tierhalter erhalten Fördergelder vom Landratsamt für ihre Arbeit. Dazu stellen diese für die Jahre ab 2017 einen Förderantrag beim Landratsamt.

Die vollmechanisierte Holzernte im Distrikt Kienerhalde war nächstes Ziel. Dem Gemeinderat wurde der Vollernter bei laufendem Betrieb vorgeführt und erklärt. Die Anschaffungskosten eines Vollernters betragen rund 500 000 Euro. Nach dem Zerlegen der Bäume durch den Vollernter kommt der Forwarder in Einsatz, eine Forstmaschine, die das Kurzholz sortiert und bis an einen befestigten Waldweg befördert. Dort werden die Kurzholzabschnitte nach Sortimenten getrennt abgelegt.

Energieholz und Hackschnitzelbereitstellung für die Heizanlage der Lichtensteinschule und die Turn- und Festhalle waren Thema der Besichtigung des Hackereinsatzes am Hardtweg. Im Gemeindewald Bitz werden pro Jahr 4500 Festmeter Holz eingeschlagen. Knapp zehn Prozent davon sind faule oder schwer verkäufliche Hölzer. Diese werden zum Hof Hermannslust gefahren und dort in einer überdachten Halle gelagert. Sortimente für die Hackschnitzelerzeugung sind Nadelholz- und Laubholzgipfel, Reisig, lochfaule Bodenstücke und dürres Holz. Die Gesamtkosten der Hackschnitzel belaufen sich auf zirka elf Euro je Schüttraummeter.

Eugen Seyboldt vom Forstamt Albstadt berichtete, dass im Forstwirtschaftsjahr 2015 insgesamt 4157 Festmeter Holz eingeschlagen worden seien. Die zufällige Nutzung waren 633 Festmeter, das entspricht rund 15 Prozent des Gesamteinschlags. Das lag nicht am Käferbefall, sondern vielmehr an dem im Frühjahr aufgetretenen Sturm. Vom Laubholzeinschlag mit insgesamt 644 Festmetern wurden 605 Festmeter als Brennholz an die Bürger der Gemeinde Bitz verkauft.

Insgesamt wurden 2015 Einnahmen in Höhe von rund 491 000 Euro erzielt. Dem stehen Ausgaben mit knapp 339 000 Euro gegenüber. Das ergibt ein positives Gesamtergebnis im Verwaltungshaushalt in Höhe von zirka 152 000 Euro. Der Planansatz betrug 72 100 Euro. Den Vollzug des Forstwirtschaftsjahres 2015 hat der Gemeinderat anerkannt.

Die Holzpreise sind nach wie vor gut. Zusammenfassend stellt sich die Prognose der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Forstbetriebe 2017 positiv dar. Es wird mit einer weiterhin stabilen Nachfrage gerechnet. Der geplante Einschlag liegt bei 4500 Festmetern. Aufgrund des geplanten Einschlags ergeben sich voraussichtlich Einnahmen in Höhe von 306 100 Euro. Die Gesamteinnahmen liegen bei 353 000 Euro. Dem stehen Ausgaben in Höhe von 269 000 Euro für die Holzernte gegenüber. Damit ergibt sich ein geplantes Betriebsergebnis von 84 000 Euro Überschuss. Der Gemeinderat beschloss den Forstwirtschaftsplan 2017.