Den ersten Entwurf von Sören Frommer hält Armin Haspel bereits in Händen und hofft auf Spenden zur Verwirklichung des geplanten Buches. Foto: Wahl Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatverein geht in die Offensive / Vortragsabend und Buchveröffentlichung

Von Jörg Wahl

Bisingen-Steinhofen. Vereinschef Armin Haspel und seine Ausschussmitglieder vom Bisinger Heimatverein hoffen auf die finanzielle Unterstützung aus der Einwohnerschaft.

Über zwei Jahre hinweg befasste sich Wissenschaftler Sören Frommer aus Nehren mit Nachforschungen und archäologische Untersuchungen über die einstige Truchsessenburg Ror und das Adelsgeschlecht der Walger. Beauftragt dazu wurde er von den Funktionären des Bisinger Heimatvereins, der für das Projekt noch finanzielle Unterstützung sucht.

Aus diesem Grund wurde in den vergangenen Tagen ein entsprechendes Schreiben verschickt. Darin wird deutlich, wie wichtig es ist historische Denkmäler zu sichern, andererseits aber auch deren oftmals wechselvolle Geschichte für die Nachkommen festzuhalten.

Heimatverein will Spenden haben

Alle sind aufgerufen, für die Heimatgeschichte zu spenden. Nach Aussage des Vereinschefs Armin Haspel seien in den vergangenen Tagen bereits erste Spenden auf dem Konto eingegangen – rund 1500 Euro, Tendenz steigend.

Immerhin habe der Heimatverein etwa 23 000 Euro in das Buch über die Bisinger Burg Ror investiert. Druckkosten kommen noch hinzu. Spender werden namentlich im Buch genannt.

Neben historisch denkmalgeschützten Gebäuden wie Kirchen, Burg Hohenzollern und Zollernbahnhof zählt auch der Burgstall Ror im fürstlichen Waldgebiet zu den historisch wichtigen Denkmälern. Ehemals durch die Walger erstellt, hatten diese einen gewissen Einfluss auf Entstehung und Entwicklung der Bisinger Ortschaft.

Seit Gründung des Heimatvereins Anfang der 50er-Jahre gab es im Verein Idealisten wie Lukas Haug, Karl Schilling oder Geologe Dr. Reiff, welche sich über Jahrzehnte dem im Volksmund genannten "Schlössle" angenommen haben. Bereits damals fanden durch engagierte selbstlose und uneigennützige Mitglieder etwaige Grabungen auf dem Hügel statt. Die jüngste Grabung veranlasste der Heimatverein über das Landesdenkmalamt vor zehn Jahren.

Ein Meilenstein setzte der Heimatverein Anfang der 90er-Jahre, als unter dem brisanten Thema "Müll weg vom Schlösslewald" sich die Bürgerinitiative "Schlösslewald" gründete und letztlich mit der kulturhistorischen Bedeutung verhinderte, dass sich heute die Kreismülldeponie im Gewann Schlösslewald befindet und ein großer Teil der Bisinger Geschichte mit Dreck zugedeckt wurde. Nur durch die nachhaltige Mitwirkung einiger Bürger konnten sich die Bisinger damals durchsetzen.

Die Burgstelle wurde 1993 ins Denkmalbuch eingetragen, jetzt soll das bisher Erforschte in einem Buch archiviert werden. Das circa 250-seitige Werk soll interessanten Aufschluss geben über das "Schlössle" aus dem 11. Jahrhundert und das Adelsgeschlecht der Walger.

u Das Buchprojekt wird in einem Vortrag am 29. Oktober ab 19.30 Uhr im Kleinen Saal der Hohenzollernhalle vorgestellt. Der Autor Sören Frommer wird an diesem Vortragsabend über seien erzielten Ergebnisse und den Inhalt des Buches referieren.