Roland Haaß hat angekündigt, dass er als Stiftungsratsvorsitzender der Lebenshilfe zum Jahresende ausscheiden wird. Foto: Stopper Foto: Schwarzwälder-Bote

Stiftungsratsvorsitzender scheidet zum Jahresende aus

Von Klaus Stopper

Bisingen. Er hat über Jahrzehnte die Geschicke der Lebenshilfe Zollernalb geprägt. Gestern nun hat Roland Haaß in der Hauptversammlung in der Bisinger Hohenzollernhalle angekündigt, dass er sich zum Jahresende von seinem Amt als Vereins- und Stiftungsratsvorsitzender der Behinderten-Einrichtung zurückzieht.

Seinen Rücktritt kündigte Haas fast beiläufig zum Ende seiner Berichte an. Es sind rein persönliche Gründe, die ihn zum Rückzug bewegen. Er selbst bezeichnete diesen Schritt als "Verzicht, weil für mich die Arbeit und die Begegnung mit behinderten Menschen im Lauf der Jahre im wahrsten Sinne des Wortes ein Stück Lebensqualität ausgemacht hat."

Bis zum Jahr 2007 war Haaß insgesamt 30 Jahre lang Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Reutlingen. Schon während seiner Berufstätigkeit war intensiv in Ehrenämtern tätig, wofür er 2001 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Für "35 Jahre Ehrenamt" dankte ihm in der Hauptversammlung denn auch Holger Klein, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Lebenshilfe. Es werde natürlich einen offiziellen Abschied im Februar oder März nächsten Jahres geben.

Über die Hauptversammlung der Stiftung Lebenshilfe wird in der morgigen Ausgabe noch ausführlicher berichtet. Klar wurde an diesem Abend jedenfalls, dass die Einrichtung als Stiftung finanziell auf soliden Füßen steht, obwohl die Zinserträge aus dem Stiftungsvermögen derzeit nicht besonders hoch sind.

Überbordende Bürokratie, ausufernde Vorschriften und die Zuteilung immer wieder neuer Aufgaben, für die der Staat keine ausreichende finanzielle Ausstattung bereitstelle, machten der Behinderteneinrichtung dennoch das Leben schwer, so Holger Klein. Als neue Herausforderung für die Lebenshilfe stelle sich immer mehr die Notwendigkeit heraus, zusätzlichen Wohnraum für Menschen mit Behinderungen zu erstellen. In diesen Bereich wird die Einrichtung in den nächsten Jahren erheblich investieren. Das Ziel, möglichst vielen Behinderten eine Beschäftigung, bestenfalls sogar ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis bieten zu können, verliert die Einrichtung dabei nicht aus den Augen. Die Lebenshilfe hat derzeit 780 Mitglieder. Etwa 600 Menschen werden in Werkstätten betreut, für 200 Menschen mit Behinderung werden Wohnheimplätze bereitgestellt.