Das Maute-Areal lockt mittlerweile Graffitisprüher an. Die Verhandlungen um die Zukunft des Komplexes haben wieder begonnen. Foto: Rath Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister nimmt Gespräche mit Beteiligten wieder auf / Bislang noch keine konkreten Ergebnisse

Von Volker Rath

Bisingen. In Sachen Maute-Areal hat die Gemeindeverwaltung Bisingen die Verhandlungen mit Eigentümern und Investoren wieder aufgenommen. Konkrete Ergebnisse gibt es bislang noch nicht.

Dies erklärte Bürgermeister Roman Waizenegger gestern auf Nachfrage unserer Zeitung. "Der Gesprächsfaden ist wieder aufgenommen", so Waizenegger. Mittlerweile habe er Einzelgespräche mit den beteiligten Parteien geführt: Eigentümer Jürgen Bohnenberger, dem potenziellen Investor Thomas Weilacher und dem Eigentümer, der eine Teilfläche des Areals erworben hat. Erkenntnis des Bürgermeisters: "Das Projekt gestaltet sich in der Tat nicht ganz einfach." Immerhin sei die grundsätzliche Gesprächsbereitschaft da.

Ein Problem aus Sicht der Gemeinde ist offenbar der Käufer einer Teilfläche. Er sei momentan nicht dazu bereit, die Parzelle zu verkaufen. Wie berichtet, war der Verkauf vor Gericht gegangen, die Gemeinde musste eine Niederlage einstecken.

Nach wie vor fehlt auch das so genannte "qualifizierte Finanzierungskonzept" des Pfälzer Unternehmers und Finanzmanagers Weilacher. Ursprünglichen Plänen zufolge sollte das Konzept im Februar vorliegen. Das ist laut Bürgermeister bislang nicht der Fall. Weilacher war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Aus Sicht des Gemeinderats ist die Finanzierung der Knackpunkt. Die verhängte Veränderungssperre für das Areal soll erst aufgehoben werden, wenn die komplette Entwicklung gesichert ist. Der Rat will auf diese Weise vermeiden, dass schnell verwertbare Teile im hinteren Teil des 1,4 Hektar großen Areals für Wohnbebauung vermarktet werden und ein möglicherweise teurer Rest der Industriebrache an der Gemeinde hängen bleibt.

Weilacher, seit 2010 am Maute-Areal interessiert, hatte im November im Gemeinderat sein Konzept für einen "Maute-Park" vorgestellt. Es sieht unter anderem eine Mischung aus Einfamilienhäusern, Kleingewerbe, Büros, Dienstleistung und Gastronomie vor. Markante Bausub-stanz wie das Kesselhaus sollen erhalten werden. Eine Investitionssumme von elf Millionen Euro steht im Raum. Im Rat herrscht Skepsis, ob sich das Konzept so realisieren lässt. Die Kommunalpolitiker wollen dem Projekt aber eine Chance geben.

Indessen schlägt die Bisinger Verwaltung nach dem Bürgermeister-Wechsel Bohnenberger gegenüber einen anderen Kurs ein. Setzte die Gemeinde zuvor darauf, den Eigentümer juristisch und finanziell unter Druck zu setzen, baut Roman Waizenegger erst mal auf Verhandlungen. "Eigentum ist ein hohes Rechtsgut", findet er. Deshalb sollen die Gespräche fortgeführt werden. Um handlungsfähig zu sein, hat die Gemeinde im Haushaltsplan für 2014 den Betrag von 300 000 Euro eingestellt.

Ob das Geld in diesem Jahr gebraucht wird, ist aber offen. Einen Zeitplan gebe es nicht, auch keine "Deadline", so Waizenegger. Derzeit sei "alles offen". Die Gemeinde bleibe "dran" am Thema. "Unser Interesse ist es natürlich, das Gebiet nach all den Jahren so schnell wie möglich zu entwickeln", so der Bürgermeister, "wir tun unser Möglichstes dafür, zumindest dort, wo wir es als Gemeinde selbst in der Hand haben".